Beteiligt sind neben dem BIH zahlreiche Forschungseinrichtungen, Institutionen des Gesundheitswesens und der Gesundheitswirtschaft sowie Vereinigungen von Patientinnen und Patienten.
Die Bundesnetzagentur hat die ersten elf Vorhaben für den Gaia-X Förderwettbewerb "Innovative und praxisnahe Anwendungen und Datenräume im digitalen Ökosystem Gaia-X“ bewilligt. Aus über 130 eingereichten Projektskizzen wurden in einer ersten Tranche elf Vorhaben zur Förderung ausgewählt. Bis Ende 2024 werden insgesamt Fördermittel in Höhe von ca.117,4 Millionen Euro gebunden. Der Wettbewerb wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ausgerichtet.
In seiner Videobotschaft zur Übergabe der Förderbescheide zum Gaia-X Förderwettbewerb hob Wirtschaftsminister Dr. Robert Habeck die Bedeutung und Innovation der Gaia-X-Projekte für die digitale Transformation hervor: "Den Start von Gaia-X kann man nur als gelungen bezeichnen. Nun geht es darum, schnell in die breitere Anwendung zu kommen“.
"HEALTH-X dataLOFT hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, eine Transformation im Gesundheitssektor zu erreichen“, sagt Roland Eils, Sprecher von HEALTH-X und Gründungsdirektor des Zentrums für Digitale Gesundheit im BIH. „Im Zentrum unseres Ansatzes stehen die Bürgerinnen und Bürger bzw. Patientinnen und Patienten. Dies erreichen wir, indem wir Bürgerinnen und Bürger den Zugriff auf die Gesamtheit der eigenen Gesundheitsdaten ermöglichen. Dadurch wollen wir die Akzeptanz von digitalen Gesundheitslösungen erhöhen und die digitale Souveränität stärken. Damit werden Bürgerinnen und Bürger von Leistungsempfängern zu aktiven Partnern im Gesundheitswesen.“
Der erste Gesundheitsmarkt, der Bereich der "klassischen“ Gesundheitsversorgung, ist stark reguliert und fragmentiert. Der zweite Gesundheitsmarkt umfasst individuelle Gesundheitsleistungen, Wellness und Fitnesstracker. Bisher existieren beide Bereiche nebeneinander her, ohne dass sie miteinander verknüpft sind. HEALTH-X wird nun eine gemeinsame sichere und vertrauenswürdige Datennutzung beider Bereiche im europäischen Gesundheitsdatenraum ermöglichen, indem die Plattform Daten aus dem primären und sekundären Gesundheitsmarkt in der Gaia-X Cloud nach europäischen Regeln zusammenführt. Bürgerinnen und Bürger können ihre Gesundheitsdaten selbstbestimmt mit Ärztinnen und Ärzten oder Pflegekräften teilen, sie Dritten, etwa Forschungseinrichtungen, zur Verfügung stellen und natürlich ihre eigenen Daten jederzeit für eigene Gesundheitszwecke einsetzen.
Selbsttracking-Daten im zweiten Gesundheitsmarkt werden mit neuen, umfassenderen Diagnose-, Therapie- und Versorgungsansätzen verbunden. HEALTH-X dataLOFT wird diese verknüpfte Dateninfrastruktur nutzen, um verschiedene klinische und medizinische Fallbeispiele ("Use Cases“) in hochrelevanten Bereichen des Gesundheitswesens mit einem hohem Nutzen für die individuelle Gesundheitsversorgung umzusetzen. Darüberhinaus eröffnet die Verbindung der beiden Gesundheitsmärkte vollständig neue Verwertungsmöglichkeiten, neue Gesundheitsdienstleistungen und neue Finanzierungsmodelle, indem alle Beteiligten aus Krankenversorgung, Gesundheitsdiensten, Wirtschaft und Wissenschaft eingebunden sind.
An HEALTH-X sind sind insgesamt 14 Partner aus ganz Deutschland beteiligt. Zu ihnen zählen Forschungseinrichtungen wie das BIH, das Hasso-Plattner-Institut, Fraunhofer-Institute, zahlreiche Unternehmen aus dem medizinisch-technischen Bereich, Startups und KMUs aus dem Gesundheitsbereich sowie Cloud- und IT Unternehmen aus dem europäischen und US amerikanischem Wirtschaftsraum.
MEDICA.de; Quelle: Berlin Institute of Health in der Charité (BIH)