Analyse des Gangs: Die Zukunft der Hirnstrommessung
Analyse des Gangs: Die Zukunft der Hirnstrommessung
14.11.2019
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts gehört die Elektroenzephalographie (EEG) zum Inventar der Medizin und wird zur Messung der elektrischen Hirnaktivität, zum Beispiel in Forschung und Medizin, eingesetzt. Bisher konnten Untersuchungen jedoch nur in völliger Ruhe durchgeführt werden, denn Bewegung verfälscht das Signal. Das ändert sich nun.
Ein Workshop vom 18.-19. November 2019 am HWK befasst sich vorrangig mit dem Gang des Menschen, wie er die EEG-Signale beeinflusst und wie moderne Technik den Gang vermessen kann. In der Abteilung für Neuropsychologie der Universität Oldenburg wurden in den letzten Jahren Analysemethoden entwickelt, die die EEG-Messung auch im Gehen ermöglichen.
Ein Workshop am HWK befasst sich mit der Untersuchung des Menschen in Bewegung und demonstriert neue Techniken und Forschungsergebnisse.
Produkte und Aussteller rund um das Gehirn
Aussteller und Produkte zu diesem Thema finden Sie im Katalog der MEDICA 2019:
Mobile EEG-Technik, wie sie im November am HWK demonstriert werden wird, erlaubt die Messung von Gehirnaktivität während Menschen auf natürliche Weise mit ihrer Umwelt interagieren. So sind Forschungsergebnisse und diagnostische Aussagen näher am alltäglichen Leben möglich. Mittels der Technik soll zum Beispiel die Ganganalyse von Parkinson-Patienten ermöglicht werden und die Forscher versprechen sich neue Erkenntnisse über die Rolle des Gehirns bei der Kontrolle des Gehens. So ist es ein Ziel der Forschung, auch ältere, mobilitätseingeschränkte Personen untersuchen zu können, ohne dass diese dafür bewegungslos verharren müssen.
Der HWK-Workshop dokumentiert auch den Erfolg des direkten Dialogs der wissenschaftlichen Disziplinen, z.B. der Informatik, Neurologie, Sportwissenschaften oder Geriatrie, welcher ein Schwerpunktgebiet des HWK darstellt. Erst durch ihn ist eine wirklich lebensnahe Entwicklung von Technik möglich, die so neue Diagnostik- und Therapie-Möglichkeiten erschließt. Die Bündelung vieler Disziplinen ist notwendig, damit mehr Menschen in besonderen Lebenslagen technologische Unterstützung erhalten können.
Nach dem theoretischen Teil des ersten Tages mit Vorträgen aus den genannten Fachgebieten, können die Teilnehmer am zweiten Tag in "Hands-on Sessions" das Gelernte anwenden, Hardware-Systeme ausprobieren oder die Analyse selbst erhobener EEG-Daten diskutieren.