Hinzu kommt, dass Beatmungsgeräte wie alle medizintechnischen Produkte weltweit hohe Qualitätsstandards erfüllen müssen. Nationale und internationale Regularien variieren zum Teil stark und machen die Zulassung je nach Land oder Region sehr schwierig und zeitaufwendig.
Wie also können auch alternative Produzenten Beatmungsgeräte schnell und sicher entwickeln, herstellen und zertifizieren, sodass sie für die Behandlung von Patienten eingesetzt werden können? Forscher des Fraunhofer IPK gehen dieser Frage im Rahmen des Projekts OPEN.Effect nach. Das Team sucht derzeit nach Mitgliedern der internationalen Open Source-Hardware-Community, die im Rahmen einer Studie an einer mündlichen Befragung teilnehmen möchten. Die Wissenschaftler werden dabei vor allem Erfahrungen aus Projekten zusammentragen, die sich mit medizinischer Open Source-Hardware beschäftigen. Sie wollen herausfinden, was mit den Projekten erreicht werden soll, wie die aktuelle Situation der Community ist und welche Herausforderungen es gibt. Ziel ist es, anhand dieser Erkenntnisse Potenziale zu identifizieren, um die Effekte von medizinischen Open Source-Hardware-Projekten zu verbessern.
Die Interviews werden im Juni und Juli 2020 stattfinden und richten sich an alle, die sich der Community zugehörig fühlen: ob als Maker in Fablabs oder Makerspaces, Mitarbeitende von Firmen (insbesondere KMUs), die solche Hardware nutzen, oder auch als Experten in der Medizintechnik oder angrenzenden Wissenschaftsgebieten.
Interessierte können sich bis zum 30. Juni 2020 auf der Webseite des Institutes unter www.ipk.fraunhofer.de/produzieren-trotz-corona anmelden. Die Ergebnisse der Studie werden voraussichtlich Ende August präsentiert und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
MEDICA-tradefair.com; Source: Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK