Bessere Behandlung von Schuppenflechte mit neuer Scanner-Technologie
Bessere Behandlung von Schuppenflechte mit neuer Scanner-Technologie
20.05.2022
Eine klinische Studie bestätigt den Erfolg eines von Helmholtz Munich und der Technischen Universität München (TUM) entwickelten Scanners für die Behandlungskontrolle von Schuppenflechte. Mit der neuen Technologie blicken Ärztinnen und Ärzte tiefer in die Haut der Betroffenen als dies mit bisherigen klinischen Methoden möglich war.
Somit können sie besser einschätzen, wie stark die Krankheit ausgeprägt ist und wie gut eine Behandlung anschlägt. Die Scanner könnten in Kliniken weltweit zum Einsatz kommen, eine Zertifizierung ist bis Ende 2022 geplant.
RSOM-Aufnahme einer Hautpartie mit Schuppenflechte.
Produkte und Aussteller zum Thema
Aussteller und Produkte zu diesem Thema finden Sie in der Datenbank der MEDICA 2021:
Rund 160 Millionen Menschen, das sind etwa zwei Prozent der Weltbevölkerung, leiden an Schuppenflechte. Die entzündliche Hautkrankheit verursacht rötlich schuppige und juckende Veränderungen der Haut. Viele Patientinnen und Patienten fühlen sich in ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt. Während es bislang keine Heilung für Schuppenflechte gibt, können geeignete Therapien zumindest die Symptome lindern. Umso wichtiger ist eine genaue Kontrolle der Behandlung für das Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten. Diese gestaltet sich jedoch schwierig, da das Ausmaß der Erkrankung unter der Haut nicht sichtbar ist.
Nun zeigt die klinische Studie mit dem neuen Scanner eine bessere Behandlungskontrolle mit 19 an Schuppenflechte erkrankten Personen. Dabei schauten die Forschenden insbesondere darauf, wie Medikamente unter der Haut wirkten und erhielten weitaus detailliertere Informationen im Vergleich zu herkömmlichen Untersuchungen, die allein auf der visuellen Einschätzung von Dermatologinnen und Dermatologen beruht. Dies liegt an der besonders präzisen und bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten Bildgebungstechnologie, die dem Scanner zu Grund liegt: Raster Scan Optoacoustic Mesoscopy, kurz RSOM. Dabei wird ein ungefährlicher Lichtstrahl auf die betroffene Haut gerichtet, so dass der Scanner die Absorption des Lichts im Gewebe "hören“ und Krankheitsmarker mit großer Genauigkeit erkennen kann. Das Ergebnis sind hochauflösende Bilder der untersuchten Hautpartien. Die Studie bestätigt damit das Potenzial der Technologie und steigert die Hoffnung auf präzisere Kontrollmethoden und bessere Behandlungsmöglichkeiten.
MEDICA.de; Quelle: Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH)