Big Data: Förderung für innovative Projekte in der Infektionsmedizin
Big Data: Förderung für innovative Projekte in der Infektionsmedizin
26.06.2019
Im Rahmen der Ausschreibung "Big Data in den Lebenswissenschaften der Zukunft" fördern das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung 16 innovative Projekte, die sich mit den Chancen datenintensiver Forschung und personalisierter Medizin beschäftigen.
Die Lebenswissenschaften gehören aktuell zu den dynamischsten Forschungsfeldern der Wissenschaft – das zeigt auch die Zahl von insgesamt 54 eingereichten Anträgen. Gefördert werden Forschungsvorhaben, die die sich aus der fortschreitenden Digitalisierung der Lebenswissenschaften ergebenden Chancen und Möglichkeiten in besonderer Weise für den Erkenntnisfortschritt nutzen.
Thümler: "Weiterentwicklung von Computertechnologien und Nutzung von großen Datenmengen bergen enorme Potenziale"
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Diese Projekte erarbeiten Meilensteine für den Transfer neu gewonnenen Wissens und setzen es in ersten Schritten um. Insgesamt fünf Projekte mit Beteiligung des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) wurden in die Förderung aufgenommen.
"Die lebenswissenschaftliche Forschung hat in Niedersachsen einen herausragenden Stellenwert. Die Weiterentwicklung von Computertechnologien und die Nutzung von großen Datenmengen bergen enorme Potenziale, die sich nicht nur in der Forschung, sondern auch in der Praxis entscheidend auf das Leben und die Gesundheit der Menschen auswirken können. Vor diesem Hintergrund umfasst die Ausschreibung ausdrücklich auch Transferleistungen", sagt Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler.
Die Digitalisierung erfasst mit großer Geschwindigkeit immer breitere Felder der Lebenswissenschaften. Damit öffnen sich beispielsweise in der Medizin Forschungs- und Anwendungspotenziale, die zusammengenommen das Verständnis von Gesundheit und Krankheit sowie die Herangehensweisen grundsätzlich verändern können. So können datenintensive Forschung und individualisierte Zugänge zu Patientinnen und Patienten bei einer großen Anzahl von Erkrankungen künftig für eine verbesserte Prävention, Diagnostik und Therapie sorgen.
Die fünf geförderten Projekte mit Beteiligung des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) haben zum Ziel, den Einfluss individueller Gegebenheiten von Patienten und Krankheitserregern auf die Infektionsanfälligkeit, den Krankheitsverlauf und den Therapieerfolg zu erforschen. "Das HZI wendet zielgerichtet innovative Technologien für die translationale Infektionsforschung an, die mit der Generierung großer und komplexer Datenmengen einhergehen. Gemeinsam mit der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) etablieren wir aktuell ein neues Forschungszentrum für individualisierte Infektionsmedizin (CiiM), um aus den gewonnenen Daten Erkenntnisse zu gewinnen, die für die Infektionsmedizin unmittelbar von Nutzen sind," sagt Prof. Dirk Heinz, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig.
Prof. Markus Cornberg, Direktor des CiiM, erläutert weiter: "Die Digitalisierung und die sinnvolle Verknüpfung großer Datenmengen bergen ein enormes Potenzial für die Medizin und werden zukünftig eine optimierte, zunehmend individuelle Versorgung der Patienten ermöglichen."
"Die Zusammenführung verschiedenster Datensätze aus Patienten mit bereits verfügbaren Informationen aus anderen Quellen eröffnet die Möglichkeit, komplexe Mechanismen der Erregerabwehr im Menschen zu verstehen," sagt Prof. Ulrich Kalinke, Direktor des TWINCORE, "so können Erkenntnisse gewonnen werden, die für eine verbesserte Diagnostik, Prävention und Therapie von Infektionserkrankungen relevant sind."
MEDICA.de; Quelle: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung