Datenschutz: Herausforderungen von Big Data in der Medizin
Datenschutz: Herausforderungen von Big Data in der Medizin
18.07.2019
Ein Forschungsteam aus Deutschland und Tanzania untersucht in den nächsten drei Jahren die datenschutzrechtlichen Herausforderungen im Gesundheitssektor beider Länder. Außerdem soll die Einrichtung eines Aufbaustudienprogramms für Gesundheits-recht an der Open University of Tanzania vorbereitet werden.
Die Alexander von Humboldt-Stiftung fördert das Projekt mit rund 48.000 Euro.
Professor Benedikt Buchner, Universität Bremen, (links) und Professor Alex Boniface Makulilo, Open University Tanzania, (rechts).
Produkte und Aussteller rund um eHealth
Aussteller und Produkte zu diesem Thema finden Sie im Katalog der MEDICA 2019:
Professor Alex Boniface Makulilo von der Open University of Tanzania und Professor Benedikt Buchner vom Institut für Informations-, Gesundheits- und Medizinrecht der Universität Bremen konzentrieren sich bei ihrer gemeinsamen Forschung vor allem auf die elektronische Gesundheitskarte und die damit verbundenen Herausforderungen für die Datenschutzregulierung in beiden Ländern Gleichzeitig soll damit auch die Basis für die Einrichtung eines Master of Laws-Programms zum Gesundheitsrecht in Tansania geschaffen werden, das Lehrveranstaltungen von tansanischer und deutscher Seite vorsieht.
Eingebunden sind in das Projekt auf beiden Seiten auch Nachwuchsforschende: Dr. Dennis-Kenji Kipker und Merle Freye von der Universität Bremen sowie Dr. Rindstone Ezekiel und Doreen Mwam-langala von der Open University of Tanzania. Das Projekt trägt den Titel "Strengthening protection of personal data in the health sector: a comparative analysis of the Tanzanian and German eHealth System".
Mit E-Health-Anwendungen wie der elektronischen Gesundheitskarte halten digitale Technologien weltweit zunehmend auch in das Gesundheitssystem Einzug. E-Health kann eine Unterstützung für ein effektiv funktionierendes und kostensparendes Gesundheitswesen sein, insbesondere auch in ländlichen Gebieten mit geringerer ärztlicher Versorgung. So kommen laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Tansania auf einen Arzt 20.000 Patienten, in Deutschland sind es 218 Patienten. Gleichzeitig forciert E-Health das Sammeln von Daten, die verarbeitet und an verschiedenen Stellen bereitgestellt werden.
"Es ist eine besondere Herausforderung, sensible persönliche Gesundheitsdaten durch entsprechende gesetzliche Regulierung zu schützen, ohne das Funktionieren des Gesundheitssystems über Gebühr zu beeinträchtigen", beschreibt Benedikt Buchner die zentrale Aufgabe des Forschungsprojekts. Diese Herausforderung für die Datenschutzregulierung besteht gleichermaßen in Deutschland wie in Tansania, wobei die deutsche Seite die elektronische Gesundheitskarte bereits früher eingeführt hat. "Die komplexen Problemstellungen im Bereich E-Health erfordern eine intensive internationale Zusammenarbeit. Beide Seiten können durch die unterschiedlichen Erfahrungswerte und Perspektiven voneinan-der profitieren", sagt Alex Boniface Makulilo.