Ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems sind Antikörper, die aus Proteinen (Eiweißen) bestehen und Krankheitserreger in Schach halten. In der Medizin werden sie etwa als Impfstoff, zur Krebstherapie oder für die Diagnostik eingesetzt. Der Arbeitsgruppe von Prof. Günter Mayer vom LIMES-Institut der Universität Bonn ist es gelungen, solche Antikörper anwendungsbezogen durch synthetische "Clickmere" zu ersetzen. Die Technologie geht auf Pionierarbeiten von Prof. Dr. Michael Famulok zurück, der ebenfalls am LIMES-Institut forscht.
"Unser Team konnte in den vergangenen Jahren die Anwendbarkeit der Clickmer-Technologie und ihre ökonomische Verwertbarkeit zeigen", sagt Mayer, der auch Transferbeauftragter der Universität Bonn ist. "Nun geht es darum, zusammen mit APIS Assay Technologies unsere Entwicklungen schnell zur kommerziellen Marktreife innerhalb der In-vitro-Diagnostik zu bringen, damit Anwendende davon profitieren können."
Mit dem Unternehmen aus Manchester (England) übernimmt nun ein erfahrener Entwickler von Tests für die Molekulardiagnostik die Entwicklung zur Markteinführung. "Apis Assay Technologies nutzt die Leistungsfähigkeit von Systembiologie, Big Data und neuartiger synthetischer Clickmer-Technologie, um diagnostische Tests zu entwickeln. Diese innovativen Tests können die Vorhersage und Prävention von Krankheiten erheblich verbessern", sagt Dr. Ian Kavanagh, Chief Operating Officer (COO) von APIS Assay Technologies.
Das Startup wurde in den vergangenen drei Jahren am Life Science Inkubator bis zur Investitionsreife entwickelt. Gefördert wurde das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 1,7 Millionen Euro. "Die Technologie und das Team haben den LSI im Evaluierungsprozess überzeugt, so dass wir in den letzten drei Jahren gemeinsam das Projekt zur Kommerzialisierungsreife entwickelt haben", sagt LSI-Geschäftsführer Dr. Jörg Fregien.
MEDICA.de; Quelle: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn