Die Kleinsten mittels Herzkathetermaßnahme versorgt
Die Kleinsten mittels Herzkathetermaßnahme versorgt
05.03.2021
Der Ductus arteriosus ist eine pränatale Gefäßverbindung zwischen der großen Körper- und der zentralen Lungenschlagader, die sich üblicherweise in den ersten Lebenstagen verschließt. Bei den unreifen Kindern erfolgt dieser Verschluss jedoch häufig stark verzögert oder gar nicht.
Die Folgen sind eine Mehrdurchblutung der Lungen sowie eine Minderdurchblutung der Organe des Körperkreislaufs inklusive der Nieren, des Darms und des Gehirns. Zur Behandlung werden verschiedene Medikamente eingesetzt, die aber nicht immer erfolgreich sind.
Neue miniaturisierte Verschlusssysteme erlauben es, auch untergewichtige Frühgeborene schonend zu behandeln.
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In solchen Fällen besteht die Möglichkeit, das offene Gefäß entweder operativ oder per Herzkathetermaßnahme zu verschließen. Letztere Methode gewinnt zunehmend an Bedeutung, weil der Eingriff schonender für die sehr kleinen Kinder ist.
Dabei wird ein Gefäß in der Leiste punktiert und der Verschlusspfropfen über einen Katheter in den Ductus platziert. Neue miniaturisierte Verschlusssysteme erlauben es, auch sehr kleine und untergewichtige Frühgeborene mit einem Körpergewicht von 700g bis 2.000g schonend zu behandeln. Da die unreifen Kinder bei der Prozedur nicht auskühlen dürfen, ist man in einigen Kliniken auch dazu übergegangen, sie im Inkubator unter echokardiografischer Kontrolle mit diesem System zu versorgen, was einen komplexen Eingriff darstellt.
Durch Kooperation von wissenschaftsbasierten Industriezweigen und Kinderkardiologen konnte mit der Weiterentwicklung der Implantationssysteme große Fortschritte in der Behandlung dieser sehr kleinen und unreifen Kinder erzielt werden.
MEDICA.de; Quelle: Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler e.V. (DGPK)