Bei der digitalen Nachverfolgung von Kontakten muss eine ganze Informationskette betrachtet werden. Eine besondere Rolle kommt dabei den Sensoren zu, die für die Erfassung von Daten, deren Austausch und Transfer notwendig sind. Projektleiter Prof. Paul Drews vom Institut für Wirtschaftsinformatik möchte zusammen mit einem interdisziplinären Team die Informationslogistik gleich auf mehreren Ebenen verbessern. In vier Teilprojekten beschäftigen sich die Forschenden dafür mit Sensorik, Datenanalyse, organisationsübergreifendem Datenaustausch und Technologieakzeptanz.
Das erste Teilprojekt, geleitet von Prof. Jens Heger, Experte für Produktion und Logistik, erarbeitet und evaluiert Sensorlösungen zur Kontakterkennung und -nachverfolgung in Gesundheitseinrichtungen und Produktionsumgebungen. Der Informatiker Prof. Burkhardt Funk leitet das zweite Teilprojekt. Es beschäftigt sich einerseits mit den unterschiedlichen Anforderungen, die Sensoren erfüllen müssen, und modelliert andererseits die Bewegung von Personen, um die Nachverfolgung bei Veranstaltungen und im Handel zu optimieren.
Um die Akzeptanz digitaler Kontaktnachverfolgung von Infektionsketten mittels tragbarer Sensoren in Seniorenpflegeeinrichtungen geht es im dritten Teilprojekt, das der Psychologe Prof. Dirk Lehr leitet. Das vierte Teilprojekt erhebt, geleitet von Prof. Drews, die aktuelle Informationsinfrastruktur und zeigt mögliche Verbesserungen auf.
"Mit unseren Forschungsergebnissen wollen wir nicht nur einen Beitrag zur Eindämmung der aktuellen COVID-19 Pandemie leisten, sondern auch für bessere Bedingungen zur Kontaktnachverfolgung bei künftigen Ausbrüchen von Infektionskrankheiten sorgen", erläutert Drews das Ziel des Vorhabens, dessen Ergebnisse Ende dieses Jahres vorliegen sollen.
Beteiligte Projektpartner sind unter anderem der Landkreis Lüneburg, die DANA Senioreneinrichtung GmbH sowie die web-netz GmbH, Ramp 106 und Panasonic.
MEDICA.de; Quelle: Leuphana Universität Lüneburg