Obwohl Bauchspeicheldrüsenkrebs intensiv erforscht wird, gibt es bis heute nur geringe Heilungschancen. Die Klinische Forschungsgruppe in Marburg verfolgt das längerfristige Ziel, neue Methoden zur Behandlung der Krankheit zu entwickeln. Zu diesem Zweck untersuchen die Forscher nicht nur die Tumore selbst, sondern auch das Gewebe, das sie umgibt. "Zunächst müssen wir den Bauchspeicheldrüsentumor und vor allem auch sein umgebendes Gewebe, die Mikroumgebung, in Funktionsweise und Aufbau besser kennen lernen", erläutert der Mediziner Prof. Thomas Gress, Sprecher des Verbunds.
Ein wichtiges Merkmal von Bauchspeicheldrüsenkrebs ist die Bildung eines Mantels aus Bindegewebe um den Tumor. Dieser Mantel trägt zur Aggressivität des Tumors bei, der meist schon früh in andere Gewebe streut und gegenüber Chemotherapie überwiegend resistent ist. "Unsere Klinische Forschungsgruppe ist der einzige Verbund in Deutschland, der sich zentral mit dem tumorumgebenden Gewebe beschäftigt", sagt Prof. Matthias Lauth, vom Forschungsbereich der Klinik für Gastroenterologie am Marburger Zentrum für Tumor- und Immunbiologie, der die Forschungsarbeit des Konsortiums leitet.
Die Kooperation in der Klinischen Forschungsgruppe baut auf jahrelanger Vorarbeit auf. "Die fortgesetzte Förderung durch die DFG ist eine Auszeichnung für unseren Standort, der sich seit Jahren mit der Interaktion von Tumorzellen und ihrer Mikroumgebung auseinandersetzt", betont Gress.
MEDICA.de; Quelle: Philipps-Universität Marburg