Das ProtOnART-Konsortium baut auf den langjährigen Forschungsaktivitäten der Partnerinnen und Partner und dem gemeinsamen Bestreben auf, die Qualität von Krebsbehandlungen durch einen adaptiven Online-Workflow deutlich zu verbessern, indem die Zielgenauigkeit der Protonenbestrahlung besser genutzt wird. Dabei wird die zielgenaue Dosisdeposition im Tumor während des gesamten Behandlungsverlaufs und damit auch die Schonung des umliegenden Normalgewebes sichergestellt, indem die Bestrahlung an anatomische Veränderungen oder inter- und sogar intrafraktionelle Bewegungen angepasst wird.
Das erste Ziel des Konsortiums ist die Entwicklung eines effizienten täglichen online-adaptiven Arbeitsablaufs für die Protonentherapie, der von den klinischen Partnerinnen und Partnern in der klinischen Praxis demonstriert werden soll. Das ultimative Ziel von ProtOnART ist die Entwicklung einer adaptiven Protonentherapie, bei der die Plananpassung nahezu in Echtzeit erfolgt – also während oder zwischen der Abstrahlung der einzelnen Protonenfelder. Auch dies soll in die klinische Praxis eingeführt werden.
Prof. Dr. Esther Troost, Dekanin der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität ergänzt: "Die Translation der technisch-physikalischen Ergebnisse des ProtOnART-Konsortiums in die klinische Praxis wird über klinische Studien erfolgen, welche an der Medizinischen Fakultät durchgeführt werden. Dieses Vorhaben stärkt einen der drei Forschungsschwerpunkte der Fakultät, die Onkologischen Erkrankungen. Gemeinsam mit unseren starken Partnerinnen und Partnern vor Ort und den Forschenden der Technischen Universität werden wir diese Translation erfolgreich durchführen.“
Prof. Dr. Mechthild Krause, Direktorin des Instituts für Radioonkologie-OncoRay des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf, unterstreicht: "Da die Entwicklung der online-adaptiven Protonentherapie eine der beiden Hauptsäulen der OncoRay-Strategie ist, freuen wir uns über die Gründung des ProtOnART-Konsortiums, die auch auf unsere Initiative zurückgeht. Unsere Vision ist es, die technologisch und klinisch bestmögliche Strahlentherapie zu entwickeln, indem wir die physikalischen Vorteile von Protonen auch für veränderliche Anatomien optimal nutzen. Mit ProtOnART wollen wir eine echtzeitfähige adaptive Protonentherapie in die klinische Realität bringen – realisiert durch einen geschlossenen automatisierten Feedbackkreis aus Bildgebung, Adaptation, Behandlungsverifikation und Qualitätssicherung in Echtzeit, unterstützt durch künstliche Intelligenz. Dadurch werden vor allem Patientinnen und Patienten mit sehr variablen und beweglichen Tumoren von der zielgenaueren Therapie profitieren."
Edmond Sterpin, Forschungsprofessur sagt im Namen von PARTICLE: "Die adaptive Online-Protonentherapie ist seit mehreren Jahren ein wichtiger Forschungs- und Entwicklungsbereich von PARTICLE. Sie wird es ermöglichen, den Bestrahlungsplan an anatomischer Veränderungen, die mit integrierter Bildgebung detektiert wurden, anzupassen, während der Patient oder die Patientin auf dem Behandlungstisch liegt. Durch den Zusammenschluss führender akademischer, klinischer und industrieller Akteure wird das ProtOn-ART-Konsortium in der Lage sein, den effektiven Einsatz dieser Technologie zu gewährleisten, was ein wesentlicher Schritt ist, um das volle Potenzial der Protonentherapie zur gezielten Behandlung von Tumoren und zur Schonung von gesundem Gewebe mit unvergleichlicher Präzision auszuschöpfen. Wir hoffen, dass wir mit der Verfügbarkeit der online-adaptiven Protonentherapie die Qualität der Behandlungen für unsere Patientinnen und Patienten im PARTICLE-Zentrum weiter verbessern können."
MEDICA.de; Quelle: Technische Universität Dresden