Hadronentherapie: neuer Schwerpunkt an der TU Dortmund
Hadronentherapie: neuer Schwerpunkt an der TU Dortmund
12.03.2020
Die Hadronentherapie ist eine vielversprechende Behandlungsmethode gegen Krebserkrankungen. Im Bereich Medizinphysik an der TU Dortmund werden die physikalischen Grundlagen und Anwendungen in der Hadronentherapie nun zu einem neuen Schwerpunkt ausgebaut.
Die Hadronentherapie ist ein spezielles Verfahren der Radiotherapie, bei dem ein Tumor mit hochenergetischen Teilchen – anstatt mit Photonen wie bei der herkömmlichen Bestrahlung – bestrahlt wird. Meistens handelt es sich bei diesen Teilchen um Protonen, weshalb diese Therapieform oft als Protonentherapie bezeichnet wird.
Bei der Protonentherapie, der gängigsten Form der Hadronentherapie, werden Tumore sehr zielgenau entlang ihrer individuellen Form mit hochenergetischen Teilchen bestrahlt.
Produkte und Aussteller rund um Bildgebung
Aussteller und Produkte zu diesem Thema finden Sie im Katalog der MEDICA 2019:
Aus einem Beschleuniger werden die Teilchen mit bis zu 60 Prozent der Lichtgeschwindigkeit als gebündelter Strahl präzise auf das Tumorgewebe gelenkt.
Beim Eindringen in den menschlichen Körper wird der Strahl so gebremst, dass die Teilchen den größten Teil ihrer Energie direkt im Tumorherd abgeben und dadurch die Tumorzellen schädigen. Der Vorteil der Hadronentherapie ist, dass im Tumor eine sehr hohe Strahlendosis deponiert werden kann, während das umliegende Gewebe – insbesondere Risikoorgane – geschont werden. Durch spezielle physikalische Verfahren kann der Tumor sehr zielgenau entlang seiner individuellen Form bestrahlt werden.
Der Bereich Medizinphysik an der Fakultät Physik der TU Dortmund baut nun seine Forschung zu den physikalischen Grundlagen und Anwendungen in der Hadronentherapie aus. Bereits im Januar ist das neue interdisziplinäre Graduiertenkolleg "Präzisionsprotonentherapie" gestartet. Ziel ist es, Promovierende an die Protonentherapie heranzuführen. Sie sollen an Themen der komplexen Prozesskette – von der Bildgebung bis zur Bestrahlung – forschen und somit die klinische Anwendung verbessern. Das Graduiertenkolleg erfolgt über eine Zusammenarbeit zwischen der Fakultät Physik der TU Dortmund, der Klinik für Partikeltherapie am Westdeutschen Protonentherapiezentrum Essen (WPE), der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Technischen Chemie I (TC1) sowie dem Center for Nanointegration Duisburg-Essen (CENIDE). Gefördert wird das Graduiertenkolleg von dem Mercator Research Center Ruhr (MERCUR).
MEDICA.de; Quelle: Technische Universität Dortmund