Das Heidelberger Forschungsprojekt SMART-CARE (A Systems Medicine Approach to Stratification of Cancer Recurrence) will den Einsatz der Massenspektrometrie in der Krebsmedizin etablieren. Der Rückfall bei Krebserkrankungen ist der Hauptgrund für krebsbedingte Todesfälle.
Die Forscher wollen molekulare Marker (Proteine und Stoffwechselprodukte) in Gewebeproben, Blut oder Nervenwasser identifizieren, die das Wiederauftreten von Tumoren oder das Fortschreiten einer Krebserkrankung vorhersagen können. Sie konzentrieren sich dabei auf Blutkrebs, Lungenkarzinome, Gehirntumore und Sarkome.
Systematische und quantitative Analysen von Proteinen und Stoffwechselprodukten in Kombination mit mathematischen Modellen sind besonders vielversprechend für die Entwicklung einer neuen Generation an Biomarker-Mustern. In SMART-CARE wird die am biomedizinischen Campus in Heidelberg vorhandene Expertise in Massenspektrometrie, mathematischer Modellierung und klinischer Translation zusammengeführt, um Massenspektrometrie-basierte systemmedizinische Technologien und Datenanalysen zu etablieren.
Neben dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn hat SMART-CARE zum Ziel, logistische und technische Infrastrukturen zu schaffen, um die Probensammlung, -extraktion und -analyse zu standardisieren. Das gilt als Voraussetzung, um die Zusammensetzung von Proteinen und Stoffwechselprodukten in Patientenproben reproduzierbar zu analysieren.
SMART-CARE wird koordiniert von Jeroen Krijgsveld (Deutsches Krebsforschungszentrum, DKFZ und Universitätsklinikum Heidelberg, UKHD), Ursula Klingmüller (DKFZ) und Carsten Müller-Tidow (UKHD). Beteiligt sind außerdem Wissenschaftler der Universität Heidelberg, des EMBL und des CeMOS Forschungszentrums der Hochschule Mannheim.
Das Gesamtfördervolumen für SMART-CARE beträgt zunächst 8,1 Millionen Euro über drei Jahre. Dann entscheidet eine Evaluation über eine Verlängerung der Förderung um weitere drei Jahre.
MEDICA.de; Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum