Neu ist zudem eine direkte Probenzuführung aus der Zentralen Notfallaufnahme des Klinikums in das Laborsystem, die so eine noch schnellere Bearbeitung dieser dringenden Laboranforderungen ermöglicht. Künftig wird dort ein "Blutbild" nach nur acht Minuten vorliegen.
"Das ist eine enorme Verbesserung der labordiagnostischen Möglichkeiten für das Universitätsklinikum", zeigt sich Prof. Berend Isermann, Direktor des UKL-Instituts für Laboratoirumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare Dioagnostik, begeistert von der neue Anlage. Diese wird intensiv genutzt werden, denn fast jedem stationär oder ambulant am UKL behandelten Patienten wird – oft sogar mehrmals – Blut für ein "Blutbild" abgenommen. Die Befunde entscheiden über die Diagnose und anschließende Therapie. "Wir sehen immer komplexere und komplizierte Erkrankungen, die auch hohe Anforderungen an die Diagnostik stellen", erläutert der Direktor des Instituts die Herausforderungen der Labormedizin. "Auch die neuen Medikamente, die in der individualisierten Medizin zum Einsatz kommen, stellen hohe Ansprüche an Diagnostik im Labor. Die Labordiagnostik ist häufig die Grundlage für eine zielgerichtete und damit wirksame Therapie", so Isermann.
An dieser Stelle ermöglicht das neue System nun noch schnellere und bessere Ergebnisse als zuvor. In nur fünf Monaten wurde dafür eine insgesamt 200 Quadratmeter große Anlage mit einer sogenannten Laborstraße in die bestehenden Räume des Instituts eingebaut. Da die Analysensysteme rund um die Uhr laufen, musste für die Dauer des Umbaus das UKL-Zentrallabor bei laufendem Betrieb in den eigenen Räumen in ein Interim umziehen. "Das war ein großer Kraftakt für die Mitarbeiter des Instituts, der großartig gemeistert wurde", betonte zur feierlichen Eröffnung der Medizinische Vorstand des UKL, Prof. Christoph Josten. "Wir danken allen sehr für ihr großes Engament an dieser Stelle."
Nach planmäßiger Fertigstellung verfügt das UKL damit nun über eines der modernste Laborsysteme in Deutschland, auch europaweit nutzen lediglich vier weitere universitäre Standorte schon dieses System. Finanziert wurde der Umbau mit 2,34 Millionen Euro Gerätekosten sowie 1,4 Millionen Euro an Baukosten aus Mitteln des Freistaats Sachsen sowie Eigenmitteln des UKL und der Medizinischen Fakultät. Teil der Modernisierung ist auch die neuartige Einbindung eines Biobankingmoduls, die ebenfalls rund um die Uhr die vollautomatische Bioprobengewinnung aus der Patientenversorgung für die Klinischen Studien der Universitätsmedizin ermöglicht.
MEDICA.de; Quelle: Universitätsklinikum Leipzig AöR