Die Urologische Universitätsklinik Heidelberg entwickelte daher gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) sowie den Unternehmen KARL STORZ, mbits, SAP und Siemens Healthineers im Rahmen des Projekts "OP 4.1" (Gesamtvolumen mehr als sechs Millionen Euro) einen Prototyp für eine herstellerübergreifende, offene und erweiterbare Geschäftsplattform als mögliches innovatives Geschäftsmodell für die Industrie. Realisiert wurde dieses Konsortialprojekt durch eine Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi Deutschland) im Rahmen des Technologieprogramms Smart Service Welt II.
Eine derartige innovative Technologie- und Geschäftsplattform kann Unternehmen jeder Größe eine technische und kommerzielle Grundlage für die Entwicklung, den Vertrieb und die einfache Anwendung innovativer Apps im OP-Umfeld bieten. Ziel des Plattform-Konzeptes ist es, den Transfer von Forschungsergebnissen sowie von Hard- und Software-Entwicklungen in die klinische Praxis zum Wohle der Patienten und zur Unterstützung des medizinischen Personals zu vereinfachen und wesentlich zu beschleunigen.
"Mit der Entwicklung des Prototyps konnten wir das Projekt erfolgreich abschließen. 'OP 4.1' bietet eine integrierte Software-Plattform, um neueste medizinische Forschungsergebnisse und -erkenntnisse translational schnell und erfolgreich in die klinische Routine bringen zu können. Dadurch können wir die Behandlung unserer Patienten unmittelbar verbessern", sagt Prof. Markus Hohenfellner, Ärztlicher Direktor der Urologischen Universitätsklinik Heidelberg, der den Impuls für das Projekt gab.
Im Rahmen des Projekts wurden bereits vier Apps zur Integration in das System entwickelt. Die App "Augmented Reality" des DKFZ blendet beispielsweise Ziel- und Risikostrukturen des Tumors auf das sichtbare Operationsfeld ein, was besonders bei minimalinvasiven Eingriffen wie der Nierenteilresektionen zur Optimierung des Ablaufs hilfreich ist. Die DKFZ-App zur „Live Perfusionsmessung“ ermöglicht die Bestimmung der Durchblutung während der Operation und die "Präzisionspunktions-App" ermöglicht die kombinierte Darstellung von Daten während einer Punktion. Das Unternehmen "mbits" zeichnet für die App "Mobiler Informationsservice" verantwortlich, die Informationen zum Operationsprozess asynchron zur Verfügung stellt.
MEDICA.de; Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg