KI-basierte Echtzeitvorhersage für akutes Nierenversagen

Ein Team um DHZB-Mediziner PD Dr. Alexander Meyer hat dafür nun eine künstliche Intelligenz entwickelt, die ein drohendes Nierenversagen besser als der Mensch vorhersagen kann und damit rechtzeitige gezielte Behandlungsmaßnahmen ermöglicht.

Dazu bauten Meyer und seine Kollegen ein sogenanntes "rekurrentes neuronales Netzwerk (RNN)" auf, das dann auf Basis der anonymisierten Daten von über 15.000 Patienten zu Früherkennung des akuten Nierenversagens "trainiert" wurde. Die Leistung dieser künstlichen Intelligenz wurde mit der von erfahrenen Klinikerinnen und Klinikern verglichen, indem tatsächliche Fälle von Nierenversagen anhand der gespeicherten Daten "nachgespielt" wurden. Im Ergebnis war das RNN dem Menschen klar überlegen.

Die Ergebnisse haben Alexander Meyer und seine Kollegen jetzt im "nature partner journal (npj) Digital Medicine" publiziert. Erstautorin ist die Ärztin und Physikerin Nina Rank, die über das Thema im Fach Humanmedizin promovieren wird und derzeit einen Masterstudiengang in Bioinformatik an der Universität KU Leuven in Belgien absolviert.

Der gelernte Informatiker PD. Dr. Alexander Meyer ist in Ausbildung zum Facharzt für Herzchirurgie am Deutschen Herzzentrum Berlin und leitet als Chief Medical Information Officer die Entwicklung der digitalen Medizin am DHZB. "Wir können und wollen den Intensivmedizinerinnen und Intensivmediziner die Entscheidungen nicht abnehmen", betont Alexander Meyer. "Aber wir wollen ihnen dabei helfen, die richtige Entscheidung sehr früh zu treffen – und ihren Patientinnen und Patienten damit vielleicht das Leben zu retten."

MEDICA.de; Quelle: Deutsches Herzzentrum Berlin