Bach verwendet Modelle und Methoden der theoretischen Neurowissenschaften und der künstlichen Intelligenzforschung, um die Funktion des menschlichen Gehirns zu entschlüsseln. Das Gehirn benutzt mathematische Operationen, um Handlungen zu steuern. Bachs Forschungsziel ist es, diese Operationen zu charakterisieren. Er und sein Team analysieren das menschliche Verhalten in Extremsituationen, um die Limitierungen – und damit die Funktionsweise – dieser Mechanismen aufzeigen zu können. Dazu simuliert das Forschungsteam solche Situationen, zum Beispiel die Flucht vor gefährlichen Tieren oder die Vorhersage von Bedrohungen in der Umwelt. Die Forschenden nutzen dazu unter anderem virtuelle Realitäten, in denen sich die Nutzenden frei bewegen. Ihr Verhalten wird dann aufgezeichnet und rekonstruiert. Die Forschungsergebnisse können dazu beitragen, psychische Erkrankungen besser zu verstehen und in der Zukunft auch neue Therapieansätze zu ermöglichen.
Verschiedene Disziplinen dabei bestmöglich miteinander zu verbinden, liegt Bach besonders am Herzen. "Die Universität Bonn fördert exzellente Forschung in der Neurobiologie, Informatik und Mathematik. Ich freue mich, in einem solch herausragendem Umfeld die theoretischen Neurowissenschaften zu verstärken und die Brücke zwischen diesen Fachgebieten zu schlagen", sagt der neue Hertz-Professor.
"Dominik Bach ist für die transdisziplinäre neurowissenschaftliche Forschung in Bonn eine wesentliche Verstärkung", betont Prof. Dr. Heinz Beck, Sprecher des Transdisziplinären Forschungsbereichs "Leben und Gesundheit". Für ein Verständnis komplexen Verhaltens und der zugrundeliegenden Hirnoperationen seien Ansätze, wie sie Bach verfolgt, äußerst innovativ. "Seine Forschung ergänzt die Entwicklungstrajektorie des neurowissenschaftlichen Schwerpunkts hervorragend und erlaubt neue Interaktionen mit Bereichen in der Mathematik und Informatik – und darüber hinaus."
MEDICA.de; Quelle: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn