Zur Behandlung akuter Nierensteinprobleme und vorbeugend bei früh erkannten Steinen wird seit Jahren auch Lasertechnik eingesetzt, um die Störenfriede in kleine Teile zu zertrümmern, die dann ausgeschieden werden können. Seit vielen Jahren kommen dafür Holmium:YAG-Laser zur Anwendung.
Als erste Klinik in der Schweiz kann die Klinik für Urologie am Universitätsspital Zürich nun für die Zerkleinerung von Nierensteinen und sämtlicher anderer Steinarten ein Gerät der neuesten Generation einsetzen, mit dem die Steine in kleinste Teile zerstäubt werden und einfach herausgespült werden können. Möglich macht dies ein Thulium-Faser-Laser.
Nieren-, Gallen- und Blasensteine sind nicht einfach "Steine". Die Gebilde haben eine komplexe mikrokristalline Struktur mit Wasser- und Proteineinschlüssen, die bei der Laserbehandlung berücksichtigt werden müssen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
"Der Thulium-Faser-Laser basiert auf einer völlig neuen Technologie. Damit können wir die Steine gezielter und feiner behandeln, als bisher mit dem Holmium:YAG-Laser", fasst Dr. Etienne Xavier Keller, Oberarzt in der Klinik für Urologie, die Vorteile für die Patientinnen und Patienten zusammen.
"Das umgebende Gewebe wird dadurch geschont und die Behandlung dauert weniger lange." Für Nierensteinpatienten ist dies sicher der merklichste und willkommenste Fortschritt. Die Verwendung des Thulium-Faser-Lasers ermöglicht zudem, dünnere und flexiblere Fasern als beim Holium:YAG-Laser zu nutzen.
So können feinere und flexiblere Instrumente verwendet werden. Dadurch ist auch die Sicht auf den Zielort besser, was zur Sicherheit und Präzision bei der Operation beiträgt. Ein weiteres Plus: Die außerordentliche Bandbreite an Einstellungsmöglichkeiten erlaubt es, den Thulium-Faser-Laser auch zur Behandlung gutartiger Prostatavergrößerungen einzusetzen.
MEDICA.de; Quelle: Universitätsspital Zürich