"Morbus Crohn verläuft oft schubweise. Verlauf und Therapie sind je nach Patientin oder Patient sehr unterschiedlich. Unser Ansatz liefert einen wichtigen Schritt hin zu einer personalisierten Therapie von Morbus Crohn. Auf unseren Erkenntnissen aufbauend könnten Diagnoseverfahren entwickelt werden, die frühzeitig auf einen schweren Verlauf hindeuten. Möglicherweise eignen sich diese Zellen auch für einen therapeutischen Ansatz“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Dr. Bertram Bengsch, Forschungsgruppenleiter an der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Freiburg und Mitglied im Sonderforschungsbereich 1160 IMPATH der Universität Freiburg.
Die Freiburger Forscherinnen und Forscher untersuchten das Gewebe von 58 Patientinnen und Patienten mittels Einzel-Zell-Analyse. "Weil es nur sehr wenige Zellen dieses Typs im Blut gibt, war die Erschöpfung dieser Zellen bislang nicht entdeckt worden. Indem wir die Zellen jetzt charakterisiert haben, können wir künftig deutlich einfacher nach ihnen suchen – in einer Blutprobe. Das dürfte die Diagnostik deutlich erleichtern“, so Bengsch weiter.
"Diese Erkenntnisse werden zeitnah auch für die individuelle Abschätzung der Krankheitsprognose von Patientinnen und Patienten mit M. Crohn Eingang in eine individualisierte molekulare Diagnostik finden, die im Rahmen der Zentren für Personalisierte Medizin (ZPM) derzeit an den Universitätskliniken in Baden-Württemberg etabliert wird“ ergänzt Prof. Dr. Peter Hasselblatt, Leitender Oberarzt der Klinik für Innere Medizin II und Leiter der Crohn- und Colitisambulanz am Universitätsklinikum Freiburg.
MEDICA.de; Quelle: Universitätsklinikum Freiburg