Ab dem Wintersemester 2019/2020 wird die Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum) vorbehaltlich der Akkreditierung den Bachelor-Studiengang ‚Gesundheitsdaten und Digitalisierung‘ anbieten.
Beim Thema Gesundheitsdaten liegt der Gedanke an tragbare elektronische Geräte, also Wearables, die fitness- und gesundheitsrelevante Daten wie Laufstrecken und Energieumsatz aufzeichnen, verfolgen, also tracken, speichern und analysieren, nahe. In Deutschland nutzen bereits viele Menschen Fitness-Apps und -Armbänder, um ihre Fitness- und Gesundheitsdaten zu analysieren. Inwiefern können diese Gesundheitsdaten dabei helfen, die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung zu verbessern?
"Das Thema Digitalisierung hat mittlerweile auch die gesundheitliche Versorgung erreicht. Viele Anwendungen – sei es in der Medizintechnik, sei es in der Telemedizin oder sei es durch Fitness-Tracker und andere Wearables – führen zu großen Mengen gesundheitsrelevanter Daten. Diese Daten haben ein enormes Potential zu einer Verbesserung von Prävention, Therapie und Rehabilitation. Bei einem sorgsamen Umgang mit den Daten entstehen damit neue Möglichkeiten, zum Beispiel für eine personalisierte Medizin oder auch für eine zielgruppenspezifische Gesundheitsversorgung", erklärte Wolfgang Deiters, Professor für Gesundheitstechnologien im Department of Community Health der hsg Bochum.
Weiterhin betonte Deiters, dass "insbesondere die Möglichkeit, Diversity-Merkmale besser zu berücksichtigen" im neuen Studiengang thematisiert werde. Der Diversity-Begriff steht für Merkmale wie Alter, Behinderung, Migration, sexuelle Orientierung, religiöse Zugehörigkeit und soziokultureller Hintergrund.
Absolventen des neuen Studiengangs werden zu interprofessionellen Akteuren im Schnittstellenbereich 'Gesundheit - Datenmanagement - Diversity und Empowerment' ausgebildet. Das Ziel ist, dass diese Absolventen dazu beitragen, Digitalisierungsprozesse im Gesundheitswesen für alle Bevölkerungsgruppen gut zu gestalten, indem sie eine Scharnierfunktion zwischen Technikern, Nutzern und Leistungserbringen im Zusammenhang mit den Gesundheitsdaten einnehmen.
Die Absolventen werden so ausgebildet, dass sie in verschiedenen Organisationen, die über viele Gesundheitsdaten verfügen, eingesetzt werden können, wie zum Beispiel bei Krankenkassen, bei Verbänden, Kranken- und Sozialversicherungen, in öffentlichen Einrichtungen bei Bund, Ländern und Kommunen oder in der Stadt- und Umweltplanung sowie bei Patientenvertretungen und -beratungen, aber auch in der Politikberatung.
MEDICA.de; Quelle: Hochschule für Gesundheit