„Der Onlinecampus Pflege soll es Pflegenden ermöglichen, Potential und Grenzen digitaler Technologien in der pflegerischen Versorgung kennen und verstehen zu lernen und diese dadurch selbstgestalterisch in die Pflege zu integrieren“, erläutert Prof. Manfred Hülsken-Giesler vom Institut für Gesundheitsforschung und Bildung der Universität Osnabrück das Projekt.
Der "Onlinecampus Pflege" wird Inhalte zu den Themen rund um die Digitalisierung von Pflege und Versorgung bereitstellen, zum Beispiel zu Gesundheits-Apps, virtueller Realität, Robotik, Künstliche Intelligenz. Die besonderen Charakteristika der pflegerischen Interaktion (personenbezogene Dienstleistung, Interaktionsarbeit, komplexe Versorgungsarrangements, Wissensbasierung über externe und interne Evidenz, Nicht-Standardisierbarkeit, hoher Körperbezug) finden dabei eine besondere Beachtung.
Hinzu kommt, dass Pflegende sich im "Onlinecampus Pflege" arbeitsplatznah oder in arbeitsfreien Zeiten in kleinen Schritten weiterbilden können. Aufgrund der Arbeitsorganisation im Schichtbetrieb und den oft schwierigen Möglichkeiten längerer Auszeiten für Weiterbildung wird das Angebot asynchron und mobil nutzbar als Selbstlernangebot konzipiert.
"Durch die Integration von Künstlicher Intelligenz, spielerischer Elemente und niedrigschwellig zu absolvierender sogenannter Learning Nuggets im Onlinecampus Pflege ist eine verbesserte Weiterbildungsmotivation und eine geringere Abbruchquote zu erwarten", beschreibt Prof. Monique Janneck vom Institut für Interaktive Systeme der Technischen Hochschule Lübeck das Konzept. Die MOODLE-basierte Weiterbildungsplattform der TH Lübeck dient als Basis für den Onlinecampus Pflege. Projektergebnisse werden der interessierten Öffentlichkeit kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.
Neben dem wissenschaftlichen Fortschritt und erwarteten Erkenntnisgewinn zu innovativen Lehr- und Lernformen im digitalen Weiterbildungsraum der Pflegebranche werden die Funktionalitäten der MOODLE-Community nachhaltig und fächerübergreifend als Open-Source-Entwicklungen zur Verfügung gestellt. Prof. Janneck: "Ein Content-Tausch beziehungsweise eine Weiterverwendung und Bearbeitung von Content ist über verschiedene Institutionen und Fachbereiche hinweg möglich. Innovative und neue Funktionalitäten führen zu einem Mehrwert für derzeitige und zukünftige User dieser und anderer MOODLE-basierter Plattformen."
MEDICA.de; Quelle: Stiftung Universität Hildesheim