Intensive Kooperation zwischen Europa und den USA
Ein weiteres Highlight ist die Internationalisierungs-Session „Europe meets USA – High-Tech for Medical Devices“, die bereits zum dritten Mal in das Forumprogramm mit aufgenommen wird. Diese Session fördert gezielt die Zusammenarbeit zwischen Komponenten- und Geräteherstellern sowie Anwendern aus Europa und den USA. Besonders hervorzuheben ist die enge Verknüpfung mit den Ausstellerbeteiligungen der benachbarten MEDICA, was in den vergangenen Jahren die fachliche Vernetzung entlang der gesamten Wertschöpfungskette optimierte. Die ganztägige Session am 13.11. wird mit einem internationalen Networking-Event abgerundet. Im Fokus der Veranstaltung stehen Impulse für die Zusammenarbeit zwischen Komponentenherstellern, Geräteherstellern und dem Anwendungsbereich aus Europa und den USA sowie die Initiierung gemeinsamer FuE-Projekte und der Erfahrungsaustausch über die Herausforderungen der jeweiligen Märkte.
Im Rahmen von Fachvorträgen und Diskussionen werden innovative Produkte und neue Technologien vorgestellt sowie aktuelle Fragestellungen thematisiert: Was sind die Herausforderungen in der modernen Medizintechnik? Wie können europäische und amerikanische Firmen zusammenarbeiten, um global mit dem Wettbewerb mitzuhalten?
COMPAMED SUPPLIERS FORUM: tägliche Trendthemensessions
Beim COMPAMED SUPPLIERS FORUM wird an jedem Messetag eine Session zu einem aktuellen Trendthema geboten, die in chronologischer Reihenfolge die Bereiche Fertigung, Regulatory Affairs, Nachhaltigkeit sowie Cybersecurity betreffen. In der Fertigung der Medizintechnik geht der Trend hin zu Produkten, die immer individueller und personalisierter werden. Die entsprechenden neuen Fertigungsverfahren sind vernetzt, flexibel und datengestützt. Gedruckte Elektronik und 3D-Druck sind neue Verfahren, die die personalisierte Medizin vorantreiben. Auf der anderen Seite bleiben auch klassische Verfahren wie Spritzguss und Zerspanung wichtig – häufig führen Kombinationen von alt und neu zu guten Lösungen. Dabei sind in jedem Fall die relevanten Normen und Vorschriften einzuhalten. Apropos Regulierung: „Regulatory affairs“ ist die Überschrift des zweiten Tages. Immer noch beschäftigen die europäische Medical Device Regulation (MDR) und die IVDR (In Vitro Diagnostica Regulation) Hersteller, Behörden und andere Player im Gesundheitssystem. Die Einhaltung dieser Normen gewährleistet die Patientensicherheit, schützt vor rechtlichen Konsequenzen und ermöglicht den Marktzugang für medizintechnische Produkte. Nur eine enge Kooperation mit den zuständigen Behörden und eine kontinuierliche Überwachung garantieren den Erfolg bei der Entwicklung von neuen Produkten und ihren raschen Markteintritt.
Nachhaltigkeit und Cybersecurity
Längst hat Nachhaltigkeit auch in der Medizintechnik Einzug gehalten. Dieser Begriff gibt das Thema für den dritten Messetag vor. Gerade im Bereich der Medizintechnik ist es extrem vielschichtig, denn Medizinprodukte können auf sehr unterschiedliche Weise nachhaltig sein. Etwa in ihrer Produktion mit geringerem Energie- und Ressourcenverbrauch, aber auch in ihrer Anwendung durch geringeren Materialeinsatz, reduzierte Verpackungen oder längere Lebensdauer. Daneben sind aber auch Recyclingfähigkeit und Aufbau einer Kreislaufwirtschaft wichtige Aspekte. Der vierte Vortragstag des Forums ist der Cybersecurity gewidmet, die immer größere Wichtigkeit gewinnt. Medizinische Geräte sind immer stärker vernetzt und digitalisiert. Das birgt viele Vorteile, erhöht aber auch mögliche Risiken für die Sicherheit und Privatsphäre von Patienten. Umso wichtiger sind Sicherheitsvorkehrungen in der Medizintechnik, die darauf abzielen, den unbefugten Zugriff auf medizinische Geräte, Patientendaten und kritische Infrastrukturen zu unterbinden. Leider sind entsprechende Angriffe in letzter Zeit immer häufiger vorgekommen. Schwachstellen in der Software, unzureichende Authentifizierungsverfahren und mangelnde Verschlüsselung sind deshalb umfassend auszumerzen. Cybersecurity in der Medizintechnik umfasst die Implementierung von Sicherheitsprotokollen, Firewalls, Verschlüsselungstechnologien und Zugangskontrollmechanismen.
IVAM-Gemeinschaftsstand: 38 Beteiligungen aus sieben Nationen
Neben den beiden Fachforen markiert der IVAM-Gemeinschaftsstand eine feste Größe im Rahmen einer jeden COMPAMED. In diesem Jahr vereint der Stand 38 Beteiligungen aus Industrie und Forschung, die sieben Nationen - Deutschland, Frankreich, Schweiz, Niederlande, Taiwan, USA und China – vertreten, sowie multinationale Projektpartnerschaften. Präsentiert werden miniaturisierte Komponenten, die smarte, präzise und zuverlässige Medizingeräte ermöglichen. Zu den Exponaten zählen hochpräzise Dreh- und Frästeile, Mikropumpen, Miniaturventile, Sensoren, ultrafeine Drähte und Röhren sowie Mikrooptiken. Dazu kommen mikroelektronische und mikrofluidische Systeme. Zusätzlich werden funktionale Beschichtungen, smarte Textilien und innovative Fertigungs- und Bearbeitungsverfahren vorgestellt, darunter modernste Laserverfahren, 3D-Drucksysteme und Diagnostikmodule. Auch Themen wie Auftragsfertigung und F&E-Dienstleistungen spielen eine zentrale Rolle.