Während Dr. Roland Strasheim, Marienhaus MVZ GmbH, erläutern wird, was bei medizinischen Versorgungsmodellen verbessert werden könnte, stellt Dr. Helmut Hildebrandt das Konzept so genannter „Mikro-Krankenhäusern“ vor. Neben seiner Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender der OptiMedis AG befasst er sich insbesondere mit der Konzeption und Entwicklung regionaler Gesundheitssysteme sowie mit deren Umsetzung in deutschen, aber auch europäischen Regionen. Er prägt die Diskussionen über Managed-Care-Programme zum Beispiel im „Gesunden Kinzigtal“, bei denen möglichst alle Heilberufe „an einem Strang“ ziehen. „Die dezentrale Wundversorgung“ ist dann ein spezielleres Thema des Vortrags von Dr. Sebastian Kersting vom Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie. Anschließend zeigen Start-ups und Scale-ups wie `Skylabs´ und `Garmin´ ihre Lösungen beispielsweise im Bereich der 24h-Blutdruckmessung und der Patientenfernüberwachung.
Robotik zur Alltagsbewältigung und KI als „Multitalent“
Mit Robotik startet der Dienstag (14.11., ab 11 Uhr). Prof. Robert Riener, von `Sensory-Motor Systems Lab´ und der ETH Zürich, initiierte „Cybathlon“. Das ist der Name einer Plattform, um die Forschung im Bereich alltagstauglicher Assistenzsysteme voranzutreiben und den Dialog mit der Öffentlichkeit über Inklusion von Menschen mit Behinderung im Alltag zu fördern. Dr. Jaime Duarte, Mitgründer der `MyoSwiss´, wird in seiner Forum-Präsentation ein tragbares Exoskelett vorstellen, das als „E-Bike für die Beine“ genutzt werden kann.
Prof. Paul Lukowicz, Leiter des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz, widmet sich dann als einer der weltweit renommiertesten KI-Experten der Bedeutung von „ChatGPT“ und großer Sprachmodelle (large language model; LLM) für die Zukunft des Gesundheitswesens. Seine Einschätzung dazu lässt sich klar definieren: KI in der Medizin solle immer dann eingesetzt werden, wenn durch ihren Einsatz die Wahrscheinlichkeit erhöht werde, dass ein medizinischer Eingriff erfolgreich sei und sie so dem Menschen diene. Beim MEDICA CONNECTED HEALTHCARE FORUM gibt er (am 14.11.) ein Update dazu. Speaker namhafter Unternehmen wie GE Healthcare, Philips, Huawei, NextOR, Jeios und Biotronik werden passend dazu umreißen, welche Rolle bereits jetzt KI spielt – zum Beispiel wird sie bei Biotronik zur Vorhersage von Ereignissen im Kontext der Herzinsuffizienz eingesetzt – und wie es (wahrscheinlich) weitergeht.
Der Nachmittag steht anschließend ganz im Zeichen der 12. MEDICA START-UP COMPETITION, bei der ab 15 Uhr zwölf Finalisten aus verschiedenen Kategorien um den Sieg pitchen. Und nach den vielen spannenden Präsentationen wird ein Get-together, die MEDICA START-UP NIGHT, Gelegenheit für entspanntes Networking mit der jungen Gründerszene bieten.
Wege zu mehr Nachhaltigkeit
Der Gesundheitssektor gehört zu den größten Verbrauchern von Ressourcen und verursacht ein hohes Müllaufkommen. Maßnahmen diesbezüglich können demnach besonders wirksam sein, wenn es um die Bekämpfung des Klimawandels und seiner Folgen geht. Mit der Forum-Session „Sustainability in Healtcare – Creating green healthcare initiatives for a positive impact on the environment“ und einem Beitrag von Prof. Edda Weimann startet der Mittwoch (15.11., um 11 Uhr) beim MEDICA CONNECTED HEALTHCARE FORUM. Prof. Weimann ist Direktorin des Geneva Sustainability Centre. Sie verfügt über langjährige Erfahrung hinsichtlich der Thematik, wie Klimaneutralität von Kliniken erreicht werden kann. Die Vision des Start-ups Resourcify mutet geradezu revolutionär an. Das Entwicklerteam will eine abfallfreie Zukunft ermöglichen, getragen von Technologiefortschritten. Wie sie sich das vorstellen, das wird Meike Lessau, Head of Circularity bei Resourcify, konkretisieren.
„Big emotions“ und ihr Nutzen für die Therapie
Mit Abläufen im Gehirn, mentaler Gesundheit und Neurowissenschaften beschäftigt sich ein Symposium am Mittwoch (15.11., ab 12:30 Uhr). Prof. Malek Bajbouj, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Berliner Charité, forscht daran, wie Emotionen, emotionales Gedächtnis und emotionale Kompetenzen im menschlichen Gehirn repräsentiert werden und wie dies zu therapeutischen Zwecken sich beeinflussen lässt.