Vorjahres-Siegerteam profitiert von weltweiter Sichtbarkeit
Das spanische Start-up Idoven war das Siegerteam des Wettbewerbs 2022 und zieht in der Folge großen Nutzen aus der Beteiligung. Das junge Unternehmen hat nach eigenem Bekunden eine „Cardiology-as-a-service“-Plattform entwickelt, die auf KI basiert. Diese hauseigene KI nutzt Elektrokardiogramme (EKG) beliebiger Dauer und von beliebigen Diagnose-Tools, um die Genauigkeit und Konsistenz der Interpretation zu verbessern. Rika Christanto, operative Geschäftsführerin von Idoven, zeigt sich erfreut über den Effekt der MEDICA-Teilnahme und dem Wettbewerbsfinale auf der Bühne des MEDICA CONNECTED HEALTHCARE FORUMs: „Ich war sehr überrascht, wie global diese Messe ist!“. Die MEDICA Start-up COMPETITION habe ihrem Start-up sehr große, weltweite Sichtbarkeit beschert, wobei Idoven auch auf dem deutschen Markt fußfassen wolle.
Laut Rika Christanto sei es zudem hilfreich gewesen, sich während der MEDICA auch mit anderen Start-ups auszutauschen, etwa hinsichtlich der Überwindung regulatorischer Hürden für den Marktzugang. Derzeit vertieft Idoven die Partnerschaften, die sich seit der MEDICA 2022 ergeben haben, beispielsweise zum Unternehmen GE Healthcare hinsichtlich eines Projekts zur Reduzierung des Interpretationsaufwandes von EKG-Untersuchen in Kliniken. „Zudem haben wir mit AstraZeneca eine Vereinbarung zu einem Herzinsuffizienz-Projekt unterzeichnet“, weiß Rika Christanto zu berichten. Hierbei geht es in erster Linie darum, die Hospitalisierung von Betroffenen zu verhindern. Im Zusammenspiel mit Pharma-Unternehmen wird deshalb an Lösungen der Verbesserung von individuellen Therapien gesucht. Dazu nutzt Idoven mit seiner Analyseplattform frühe Daten aus den Krankengeschichten, um die Wirkweise von geplanten Behandlungen und die Notwendigkeit von Änderungen abschätzen zu können.
Für die Fortsetzung des Wachstumskurses ist Idoven auf der Suche nach weiteren Kooperationen, arbeitet intensiv an der Leistungsfähigkeit der eigenen KI-Tools sowie auch an der Nutzen-Evaluation ihrer Lösungen im klinischen Einsatz. Wie wichtig weltweite Sichtbarkeit für Start-ups ist und damit beispielsweise die Teilnahme an international erfolgreichen Messeveranstaltungen wie der MEDICA dokumentiert eine Zahl: Idoven gelang es bereits, eine Finanzierung in Höhe von knapp 20 Millionen US-Dollar (rund 18,1 Millionen Euro) für die Realisation anstehender Projekte und die weitere Entwicklung einzuwerben.
`Healthcare Innovation World Cup´: intelligente Medtech-Geräte der nächsten Generation
Für Start-ups, Scale-ups und kleinere mittelständische Unternehmen könnte ebenfalls eine Beteiligung (und kostenlose Bewerbung) beim 15. `Healthcare Innovation World Cup´ interessant sein. Hier geht es um intelligente „Internet of Medical Things“-Lösungen (IoMT) wie z. B. digitale Biomarker, smarte Pflaster oder vernetzbare Wearables. Die besten 12, von einer renommiert besetzten Fachjury ausgewählten Finalisten werden eingeladen, sich im Rahmen der MEDICA 2023 auf der Programmbühne des MEDICA CONNECTED HEALTHCARE FORUMs (in Halle 12) zu präsentieren. Vorjahrssieger war ViewMind Inc., das sich auf das Management von neurodegenerativen Krankheiten wie Multiple Sklerose oder Alzheimer spezialisiert hat. Mark Edwards, CEO und Mitbegründer von ViewMind Inc, berichtet, dass die Auswirkungen des Gewinns zwar nicht quantifiziert werden könnten, „aber ich kann sagen, dass dieser Gewinn sehr hilfreich war, um das Unternehmen und seine Produkte bekannt zu machen". Auch dieses Start-up hat eine weitere Finanzierungsrunde abgeschlossen, die durch den Erfolg bei der MEDICA unterstützt wurde. Das bereits CE-gekennzeichnete und auf dem Markt befindliche ViewMind-Produkt wurde an Tausenden von Personen in etwa 30 klinischen Studien auf vier Kontinenten validiert. Die Zulassung durch die FDA ist in Arbeit.
ViewMind richte sich in erster Linie an die pharmazeutische Industrie, aber auch an das Gesundheitswesen insgesamt, so Mark Edwards: „Wir arbeiten mit einer Reihe von Pharmaunternehmen an klinischen Studien, um ihnen ein Werkzeug an die Hand zu geben, mit dem sie geeignete Teilnehmer finden, Kohorten präzise zusammenstellen und die Auswirkungen einer Therapie sensibel messen zu können“. Das Start-up versteht sich demnach als ein Wegbereiter für die Entwicklung von Präzisionsmedikamenten.