"Die Menge und Komplexität der uns zur Verfügung stehenden Daten steigt immer mehr an. Diese Datenfülle bietet in vielen Bereichen wie Industrie, Biomedizin, Journalismus und anderen völlig neue Möglichkeiten sowohl für den technischen Fortschritt als auch den wirtschaftlichen Erfolg. Die Methoden zur Analyse der Daten halten jedoch nicht immer mit dem rasanten Datenzuwachs Schritt", sagt Wolfgang Aigner, Leiter des Projekts sowie des Instituts für Creative\Media/Technologies an der FH St. Pölten.
Das Fachgebiet der Visual Analytics mit seinen Methoden der Datenvisualisierung ist ein aufstrebendes Forschungsfeld, das sich dieser Herausforderung stellt. Es verbindet die herausragenden Fähigkeiten der visuellen Wahrnehmung des Menschen mit den Stärken automatisierter Datenanalyse durch Computer.
"Obwohl visuelle Darstellungen meist leichter zu verstehen sind als andere Formen der Datenrepräsentation, müssen Benutzer sie lesen und verstehen lernen. Fachleute können in ihren Gebieten hochqualifiziert sein, trotzdem aber Schwierigkeiten mit der Interpretation von und Arbeit mit neuen visuellen Darstellungen oder dem Verständnis von Datenanalysemethoden haben. Das birgt nicht nur das Risiko falscher Schlüsse, sondern führt auch zu Frustration oder Ablehnung leistungsfähiger Datenwerkzeuge", erklärt Aigner.
Zudem steigt die Anzahl der Ansätze und technischen Plattformen zur Datenanalyse und -visualisierung derzeit rasant. Das Projekt zielt daher auf Methoden ab, mit denen Anwender die neuen Ansätze leichter verstehen und die Möglichkeiten der Werkzeuge besser ausschöpfen können.
Ziel des Projekts sind selbsterklärende Visualisierungs- und Analysewerkzeuge, die Anwender aktiv bei der Interpretation von Daten unterstützen. Dazu gehören auch maßgeschneiderte Lösungen, die Kosten für Datenanalysen für kleine und mittlere Unternehmen reduzieren.
Die Unternehmenspartner datavisyn und die Drahtwarenhandlung, die am Projekt beteiligt sind, erstellen Werkzeuge zur visuellen Datenanalyse für die biomedizinische Forschung im Bereich der frühen Medikamentenentwicklung sowie für Datenjournalisten und bringen ihre praktische Erfahrung im Projekt ein. Das Web Literacy Lab am Institut Journalismus & Public Relations der FH JOANNEUM steuert vor allem Expertise zum Feld Online-Journalismus bei. Die TU Wien unterstützt das Projekt in den Bereichen Kognitionswissenschaft und Evaluierung. Das koordinierende Institut für Creative\Media/Technologies an der FH St. Pölten bringt seine Expertise aus dem Forschungsbereich Data Analytics & Visual Computing ein.
MEDICA.de; Quelle: Fachhochschule St. Pölten