Rehabilitation: motorisches Lernen bei Kniearthrose
Rehabilitation: motorisches Lernen bei Kniearthrose
01.11.2019
Kniearthrose ist eine Erkrankung des Gelenks mit einer entzündlichen Komponente. Betroffene Personen leiden unter Schmerzen und sind in ihrem Alltag und in der Bewegung eingeschränkt. Im Projekt "MLKOA – Motorisches Lernen bei Kniearthrose" entwickeln die Fachhochschule St. Pölten, die Universität Krems, das Spital Speising und das Universitätsklinikum St. Pölten neue Therapieansätze.
Zahlreiche Untersuchungen haben bewiesen, dass bei Kniearthrose Trainingstherapien kurzfristig sehr gut Schmerzen reduzieren und die Funktion der Kniegelenke verbessern. Mittel- und langfristige Effekte der Trainings wurden bisher jedoch kaum nachgewiesen.
Forschungsprojekt entwickelt neue Behandlungsansätze für die Therapie von Kniearthrose.
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„Als Grund dafür wird vermutet, dass herkömmliche Maßnahmen bei den Patienten das Bewegungsverhalten langfristig nicht verändern. Das ist jedoch notwendig, um dem Fortschreiten der Erkrankung entgegenzuwirken“, sagt Barbara Wondrasch, FH-Dozentin am Department Gesundheit der FH St. Pölten und Leiterin des Forschungsprojekts.
Um das Bewegungsverhalten von Betroffenen langfristig zu verändern bzw. den Effekt von Training darauf zu untersuchen, setzt das Projektteam auf den Ansatz des motorischen Lernens. Motorisches Lernen zielt auf das permanente Verbessern von Bewegungsabläufen ab, sodass diese ökonomisch und ohne erhöhte Gelenksbelastungen bzw. inadäquate Muskelansteuerungsmuster ablaufen können. Partner im Forschungsprojekt sind die Donauuniversität Krems, das Orthopädische Spital Speising und das Universitätsklinikum St. Pölten.
In der Rehabilitation stellt motorisches Lernen die Grundlage für das (Wieder-)Erlernen von Bewegungsabläufen nach Verletzungen des Zentralnervensystems bzw. des Bewegungsapparats dar. Im laufenden Projekt testen die Forscherinnen und Forscher nun verschiedene Varianten für Instruktionen und Feedback beim Erlernen von Bewegungsabläufen. Zwei Gruppen von Teilnehmerinnen und Teilnehmer absolvieren dabei das gleiche Trainingsprogramm, das sich aber in der Art der Instruktionen und des Feedbacks unterscheidet.
Mit dem Projekt werden kurz- und mittelfristige Effekte eines Trainingsprogramms, das auf Prinzipien des motorischen Lernens beruht, jenen eines herkömmlichen Trainingsprogramms gegenübergestellt. Untersucht werden neben den Effekten des Trainings Schmerzverhalten, Kniegelenksfunktion und Biomechanik.