Diesen Status gilt es zu erhalten und für zukünftige Gesundheitskrisen weiter auszubauen.
Das Forum Gesundheitsforschung empfiehlt dafür ein gezieltes und langfristiges Commitment der öffentlichen Hand im Bereich der Impf- und Wirkstoffentwicklung und -produktion, den Aus- und Aufbau von Dateninfrastrukturen sowie eine langfristig angelegte Förderung aller relevanter Forschungsbereiche im Sinne des "One Health"-Gedankens. Dabei hat das Forum Gesundheitsforschung auch die internationale Zusammenarbeit im Blick.
Impf- und Wirkstoffe sind die entscheidenden Werkzeuge einer erfolgreichen Pandemiebewältigung. Das Forum Gesundheitsforschung empfiehlt deshalb, Deutschlands Kapazitäten auf diesem Gebiet substanziell auszubauen. Die durch die öffentliche Hand zu finanzierende Forschungs- und Entwicklungsinitiative soll sich auf Impf- und Wirkstoffe fokussieren, die für die öffentliche Gesundheit von großer Bedeutung sind, jedoch außerhalb von Krisenzeiten kein wirtschaftliches Potenzial haben. Die Initiative soll es deutschen Forschungseinrichtungen und Firmen ermöglichen, Kapazitäten auszubauen und vorzuhalten, mit denen sie in Krisenfällen ihre Forschung forcieren, neue Impf- und Wirkstoffe schneller entwickeln und für die Produktion vorbereiten können. Dafür gilt es auch das Zusammenspiel zwischen den akademischen Forschungseinrichtungen und der Biotech- und Pharmaindustrie zu stärken.
Bei der angestrebten Souveränität in der Impf- und Wirkstoffentwicklung und -produktion muss Deutschland stets die internationale Perspektive im Blick behalten, auch hinsichtlich seines Bekenntnisses zum gerechten Zugang zu Impf- und Wirkstoffen.
Die aktuelle SARS-CoV-2-Pandemie zeigt, wie wertvoll innovative Dateninfrastrukturen in Krisensituationen sind. Forschende können neue Erkenntnisse umso schneller gewinnen, Ärzte Best-Practice-Lösungen zur Behandlung von Patienten oder zum Management der Pandemie umso effizienter etablieren, je besser sie Forschungs- und Versorgungsdaten teilen und gemeinsam nutzen können.
Für das Forum Gesundheitsforschung sind der Aus- und der Aufbau von Dateninfrastrukturen daher zentrale Voraussetzungen für eine innovative und effiziente Gesundheitsforschung und -versorgung – und zugleich eine wichtige Grundlage, um zukünftige Gesundheitskrisen erfolgreich zu bewältigen. Zu den zentralen Erfolgsfaktoren zählen dabei ein besserer Zugang zu Daten, eine hohe Datensicherheit und die Einbindung aller Akteure aus der Gesundheitsforschung und -versorgung.
MEDICA.de; Quelle: DLR Projektträger