Patienten möchten Innovationen der Medizintechnik aber möglichst schnell für sich nutzen können, wie sie es von elektronischen Lifestyle- und Wellnessprodukten gewohnt sind. Jenseits dieser Lifestyle- und Wellnessprodukte bietet die Integration von Mikroelektronik, Sensorik und Mikroaktorik revolutionäre Chancen für die Medizin, die allerdings aufgrund eines bisher unauflösbaren Widerspruchs zwischen immer komplexeren Systemen und Funktionsanforderungen einerseits, sowie immer anspruchsvollerer, aber traditioneller Regulatorik andererseits kaum genutzt werden.
Dieser gebrochene Innovationszyklus hat schwerwiegende Folgen für Patienten, gefährdet die Zukunft der deutschen Medizintechnikindustrie und verspielt für die Halbleiter- und Mikrosystemtechnikindustrie einen wichtigen Zukunftsmarkt. So wie in anderen Branchen besteht auch hier die akute Gefahr des Verlusts der deutschen Innovationsführerschaft in der Medizintechnik.
Durch inhärent sichere Systemarchitekturen und mittels designimmanenter KI-assistierter Regulatorik soll SEMECO („Secure Medical Microsystems and Communications“) diesen Innovationsstau durch ein akademisch-industrielles Ökosystem für sichere hochintegrierte cybermedizinische Mikrosysteme überwinden. Dafür bietet SEMECO am akademisch und industriell führenden europäischen Standort für Mikroelektronik, Nachrichtentechnik und erklärbare KI ideale Voraussetzungen.
Auf Basis der Zusammenarbeit der Industrie mit dem Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Digitale Gesundheit und dem 5G++Lab Germany der TU Dresden sowie dem Barkhausen Institut werden revolutionäre smarte medizinische Instrumente und Implantate durch neuartige Integration von Sensorik, Aktorik und Informationsverarbeitung möglich.
Im Herbst 2021 soll die Idee schließlich in die sechsmonatige Konzeptionsphase starten, in der dann interdisziplinär eine gemeinsame Forschungs- und Innovationsstrategie erarbeitet wird.
MEDICA.de; Quelle: Technische Universität Dresden