"Das Projekt ist so angelegt, dass es Synergien bei bildgebenden Verfahren von Diagnosen und Therapien schafft, um damit letztendlich die Patientenversorgung zu verbessern", meint Elke Gizewski, Direktorin der Innsbrucker Universitätsklinik für Neuroradiologie, die das Projekt gemeinsam mit Clemens Decristoforo von der Universitätsklinik für Nuklearmedizin koordiniert. Weitere beteiligte Kliniken und Institute seitens der Medizinischen Universität sind die Strahlentherapie, HNO, Radiologie und Medizinische Physik, von der LFUI die Angewandte Mathematik, Computerwissenschaften und Ingenieurswissenschaften sowie von der UMIT TIROL die Biomedizinische Informatik und Mechatronik. Das Doktoratsprogramm bietet ein breites Spektrum an verpflichtenden und wählbaren Ausbildungsangeboten und ist darauf ausgerichtet, Naturwissenschaftlern medizinisches Fachwissen und Medizinern Methoden aus den Naturwissenschaften zu vermitteln.
Ein Alleinstellungsmerkmal dieses Ausbildungs- und Forschungsprogramms ist die Vernetzung verschiedener Disziplinen sowie die einzigartige Zusammenführung der Weiterentwicklung von medizinischer Bildgebung zur Diagnose mit der Etablierung bildgeführter minimalinvasiver Therapien. Das Projekt richtet sich sowohl an Mediziner als auch Naturwissenschaftler: "Das interdisziplinär ausgerichtete doc.funds-Programm bietet Grundlagen- und klinisch orientierten Nachwuchswissenschaftlern individuelle Möglichkeiten für innovative bildgebende und interventionelle Forschung auf einem Gebiet zunehmender Relevanz", fasst Elke Gizewski die Bedeutung des Projektes zusammen. "Das Programm fördert die Ausbildung von Wissenschaftlern der nächsten Generation, mit hervorragenden Karriereaussichten in Wissenschaft, Klinik und Industrie."
Zu den zehn durch den FWF geförderten Stellen unterstützt die Medizinische Universität Innsbruck diese Ausbildungs- und Forschungsinitiative substantiell: Sie investiert in vier weitere PhD-Stellen und die dazugehörigen Ausbildungskosten. Die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck stellt zusätzlich eine PhD-Stelle für die gesamte Laufzeit des Projekts zur Verfügung. Die UMIT TIROL wird eine direkte Unterstützung in Form einer halben PhD-Stelle geben. Insgesamt werden 15 PhD-Studierende neue Formen der medizinischen Bildgebung und deren diagnostischer und therapeutischer Anwendung erforschen. Das Projekt ist mit 2 Millionen Euro budgetiert und auf vier Jahre konzipiert.
"Das multi- und interdisziplinäre Forschungsprogramm integriert innovative Bereiche der angewandten Mathematik, Biomedizinischen Physik, Informatik, Bildgebung und Therapie. Es umfasst grundlagenorientierte, translationale und klinische Forschung und kann dabei auf eine lange Tradition exzellenter biomedizinischer Forschung und PhD-Ausbildung in Innsbruck aufbauen", freut sich Christine Bandtlow, Vizerektorin für Forschung und Internationales an der Medizinischen Universität Innsbruck über die Förderung.
Von dem Programm überzeugt zeigt sich auch Ulrike Tanzer, Forschungsvizerektorin der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck: "Die digitale Bildgebung und bildgesteuerte Interventionen sind ein rasant wachsendes Gebiet der modernen Medizin. Die Tiroler Universitäten bündeln in diesem zukunftsweisenden Doktoratsprogramm für hochqualifizierte Nachwuchswissenschafter ihre Kompetenzen und schaffen gemeinsam eine wichtige Basis für weitere Entwicklungen am Medizintechnikstandort Tirol."
Einen wichtigen Input für den Forschungsstandort Tirol sieht auch Daniel Baumgarten, Leiter des Instituts für Elektrotechnik und Biomedizinische Technik an der Privatuniversität UMIT TIROL: "Es ist ein Win-win Projekt für die Studierenden, für die beteiligten Universitäten und für den Wissenschaftsstandort Tirol. Die Studierenden profitieren im Rahmen des Doktorats-Programms vom multidisziplinären Umfeld, das durch die Einbindung von Medizinern, Naturwissenschaftlern und Medizintechnikern entsteht. Gleichzeitig tun sich durch die in dieser Form erstmalige Zusammenarbeit aller Tiroler Universitäten neue Möglichkeiten für Spitzenforschungsprojekte mit nationalen und internationalen Wissenschafts- und Industriepartnern auf."
MEDICA.de; Quelle: Medizinische Universität Innsbruck