Auslöser für allergisches Asthma sind meist harmlose Stoffe wie beispielsweise Pollen oder Tierhaare. Häufig bildet sich diese Form des Asthmas schon im Kindes- oder Jugendalter aus. Nicht-allergischem Asthma liegen Infektionen der Atemwege zugrunde – 80% der Erwachsenen haben diese Form des Asthmas.
Warum bekommen Betroffene bei einem Anfall so schlecht Luft? Bei Asthma verhält sich der Körper im Grunde wie bei jeder anderen Entzündung auch: Die entzündeten Gewebebereiche werden stärker durchblutet. Das führt in der Lunge dazu, dass die Schleimhäute in den Bronchialwänden anschwellen und mehr Schleim produzieren. Zusätzlich verkrampfen sich die Bronchien. So verringert sich der Durchmesser der Atemwege und der Betroffene kann schlecht atmen – das erklärt typische Symptome wie Kurzatmigkeit, Keuchen und ein Enge-Gefühl in der Brust. Helfen kann Medikation mit entzündungshemmenden (vorbeugend wirkenden) oder bronchienerweiternden (symptomatisch wirkenden) Wirkstoffen.
Damit eine Therapie erfolgreich ist und es nicht zu lebensbedrohlichen Anfällen kommt, ist auch das richtige Asthma-Management wichtig. Hilfreich sind hier spezielle Schulungen, denn wer an Asthma erkrankt ist, muss erstmal ein Gefühl für die eigene Krankheit bekommen. Neben solchen Schulungen sind auch ein Asthma-Tagebuch und -Notfallplan hilfreich, um einen Überblick über die Krankheit zu bekommen und im Ernstfall besser vorbereitet zu sein. Auch Entspannungs- und Atemübungen können erlernt werden und helfen.
Die gute Nachricht: Asthma geht nicht zwingend mit einem erhöhten Risiko einher, an COVID-19 zu erkranken. Wer mit seinen Asthma-Medikamenten gut eingestellt ist, also regelmäßig inhaliert und somit die Schleimhautentzündungen an den unteren Atemwegen lindert, hat kein erhöhtes Risiko, sich an Coronaviren anzustecken.
Aktivitäten anlässlich des Welt-Asthma-Tags können wegen der Pandemie nicht stattfinden. Dennoch möchte GINA Mythen über Asthma entkräften und forderte Betroffene auf, in kurzen Videos die in ihrer Region verbreitete falsche Vorstellung von Asthma anzusprechen und zu korrigieren. Die Ergebnisse werden in den sozialen Medien veröffentlicht.
Wer als Nicht-Asthmatiker nachfühlen möchte, wie sich ein Asthma-Anfall anfühlt, sollte sich die Nase zuhalten und nur durch einen Strohhalm einatmen. So werden die Atemwege künstlich verengt, beim Einatmen gelangt nur ein Bruchteil der Luft in die Lungen und das Ausatmen fällt erheblich schwerer.