Gleichzeit hat die Pandemie aber auch Grenzen aufgezeigt. Die Arbeitsfähigkeit der Labore ist einerseits begrenzt durch Reagenzien und Verbrauchsmaterialien, für die es immer wieder Lieferschwierigkeiten gab. Andererseits stießen auch die Beschäftigten an ihre Grenzen, angesichts der hohen Testzahlen, die durchgeführt werden mussten. Damit der Kampf gegen zukünftige Pandemien nicht mehr durch diese Probleme erschwert wird, müssen nachhaltige und sichere Lieferketten für die Versorgung der Labore aufgebaut werden.
Außerdem müssen wir das Personal unterstützen und entlasten. Das kann wiederum durch die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung der Labore erreicht werden. Laborautomaten, die Proben selbstständig verarbeiten und auswerten, aber noch immer von einem Menschen bedient werden müssen, gibt es schon lange. Sie stellen, etwa bei massenhaften Testungen, bereits eine große Erleichterung dar. Zunehmend finden auch komplette Laborstraßen Verbreitung, die eine Reihe von aufeinanderfolgenden Aufgaben erledigen können. Außerdem werden Laborroboter entwickelt, die theoretisch komplett autonom und rund um die Uhr auch komplexe Abläufe erledigen sollen.
Die Weiterentwicklung des Labors bedeutet aber auch, dass es an Bedeutung verliert – zumindest als physischer Ort. Point-of-Care-Testgeräte erobern Situationen, in denen eine herkömmliche Labordiagnostik zu lange dauert. Der Einsatz dieser Geräte eliminiert die Transportwege für Proben, die Abhängigkeit von Arbeitszeiten des Labors und damit auch die Wartezeit auf Ergebnisse. Während dies in Arztpraxen eine Erhöhung des Komforts für Patientinnen und Patienten darstellt, weil Ärztinnen und Ärzte die Ergebnisse nach kurzer Zeit erhalten, kann es in der Notfallmedizin oder auf der Intensivstation Leben retten.
Unabhängig davon, wie und wo die Laborarbeit durchgeführt wird, sollten wir uns im Klaren sein, auf wie viele Arten sie die Medizin zusammenhält. Der Welttag des Labors soll auf diese Leistung aufmerksam machen. Um dazu beizutragen, können Nutzerinnen und Nutzen in den Social Media das Hashtag #WorldLaboratoryDay verwenden und damit die Geschichten und Errungenschaften aus dem eigenen Labor teilen.