Damit diese Kinder in Ostsachsen künftig noch besser behandelt und Familien entsprechend betreut werden, hat das Universitätsklinikum zusammen mit der AOK Plus das Versorgungsnetz "Sichere Geburt: Koordinierte, fächerübergreifende, interdisziplinäre Versorgung Schwangerer, Neugeborener und deren Familien in Ost-Sachsen" entwickelt.
Heute ist der internationale Welt-Frühgeborenen-Tag, ein Tag, an dem über Landesgrenzen hinweg die zu frühe Geburt und ihre Folgen thematisiert werden. Das Zentrum für feto-neonatale Gesundheit am Universitätsklinikum Dresden nutzt diesen Tag, um gemeinsam mit seinen Partnern in der Region Ost-Sachsen das Pilotprojekt "Telemedizin-Netz Sichere Geburt" zu starten. Damit soll künftig hochschulmedizinische Expertise in der gesamten Versorgungsregion Ostsachsen verfügbar gemacht und eine telemedizinische Betreuung von Schwangeren, Früh- und kranken Neugeborenen und deren Familien ermöglicht werden. So sollen unter anderem Kinderärzte in den Partnerkliniken per Videoschaltung unterstützt werden, wenn sie Neugeborene erstversorgen oder nach komplizierten Geburten weiter betreuen. Auch für Familien kranker Neugeborener bietet das Pilotprojekt telemedizinische Angebote zur psychosozialen Unterstützung an.
Die entsprechenden technischen und logistischen Voraussetzungen werden derzeit in zwei Pilotkliniken, dem Klinikum Hoyerswerda und der Rehaklinik Bavaria in Kreischa, geschaffen. "Eines von zehn Neugeborenen wird in Deutschland zu früh geboren. Frühgeborene sind damit die größte Kinderpatientengruppe", sagt Prof. Mario Rüdiger, Direktor des Zentrums für feto-neonatale Gesundheit. "Betroffene Familien und ihre Kinder brauchen eine engmaschige Betreuung auch Jahre nach der Geburt. Nur so erreichen wir, dass diese Kinder gesund aufwachsen."
Das Engagement der Dresdner trägt bereits Früchte. Der Freistaat Sachsen ist seit vielen Jahren das Bundesland mit der niedrigsten Säuglingssterblichkeit. Dieses Ergebnis ist unter anderem durch eine abgestufte Versorgung mit jeweils einem hochspezialisierten Zentrum und guter Grundversorgung in definierten Regionen begründet.
In Dresden und Ostsachsen übernimmt beispielsweise das Universitätsklinikum die Aufgaben von einem der vier sächsischen Level-1-Zentren. Dafür ist es entsprechend ausgerüstet und verfügt über die notwendige Expertise zur Versorgung extrem unreifer Frühgeborener und schwer erkrankter Neugeborener. Die anderen drei Zentren finden sich in Leipzig und Chemnitz. Deutschlandweit erstmalig hat das Zentrum für feto-neonatale Gesundheit nun die Aufgabe, ein Netzwerk aus Krankenhäusern und anderen medizinischen Leistungserbringern in der Region so zu koordinieren, dass optimale Voraussetzungen für eine gesunde feto-neonatale Entwicklung gegeben sind.
"Das "Telemedizin-Netz Sichere Geburt" ist der nächste wichtige Meilenstein bei der Umsetzung der Vision, eine optimale Versorgung Schwangerer und ihrer Neugeborenen in einer ganzen Region sicherzustellen", sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand im Uniklinikum Dresden. "Dank unserer Expertise der Hochschulmedizin Dresden in der Versorgung von kranken Neu- und Frühgeborenen sind wir Ansprechpartner für Versorger aus der Region. Durch die Zusammenarbeit stellen wir sicher, dass auch Schwangere und Eltern im ländlichen Raum gut versorgt sind."
MEDICA.de; Quelle: Universitätsklinikum Dresden