Eine unter Inkontinenz leidende Person kann mit inContAlert auf ihrem Handy nachschauen, wann der nächste Zeitpunkt zum Aufsuchen der Toilette ist – oder wird rechtzeitig benachrichtigt, bevor es zum ungewollten Urinverlust kommt. Inkontinenzpatienten müssen so nicht mehr präventiv die Blase entleeren oder aus Schutz vor drohendem Urinverlust beispielsweise Windeln tragen.
Von Inkontinenz sind in Deutschland mehr als fünf Millionen Menschen betroffen, wobei bis zu 20 Prozent davon an einer neurogenen Blase leiden. In diesem speziellen Fall gibt es noch ein weiteres Krankheitsbild: Ab einem kritischen Füllstand kann es dazu kommen, dass die Blase verkrampft und sich so der Urin ins Nierenbecken zurückstaut. Das kann zu gravierenden gesundheitlichen Schäden führen. "Nicht nur aufgrund des gesellschaftlichen Gesichtsverlusts eines ungewollten Urinabgangs ist es uns deshalb ein großes Anliegen, dieses Problem schnellstmöglich zu lösen", erläutert Jannik Lockl. "Gerade Querschnitts-, Multiple Sklerose- und Parkinson-Patienten leiden täglich unter dieser Gefahr, welche mit inContAlert bald der Vergangenheit angehören soll."
Jannik Lockl (29) hat sein Studium an der Universität Bayreuth mit einem Master of Science als Wirtschaftsingenieur abgeschlossen. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik ist er gerade in den Endzügen seiner Promotion; bei inContAlert ist er für die Geschäftsführung und betriebswirtschaftliche Aspekte verantwortlich. Ebenfalls seit der ersten Stunde dabei ist Tristan Zürl (28), Elektrotechniker und Entwicklungsingenieur. Er hat am Bayreuther Lehrstuhl für Mess- und Regeltechnik seinen Master of Science in Ingenieurwesen gemacht und verantwortet bei inContAlert den Aufbau des Prototyps sowie die sensorische Datenverarbeitung. Der dritte Co-Founder, Nicolas Ruhland (24), schließt gerade am selben Lehrstuhl seinen Master of Science ebenfalls in Ingenieurwesen ab. Vervollständigt wird das Gründerteam von Pascal Fechner (25), Masterstudent Maschinenbau, und BWL-Masterstudent Till Zwede (26). Beide sind neben ihrer Tätigkeit beim Startup auch studentische Mitarbeiter am Bayreuther Wirtschaftsinformatik-Lehrstuhl.
Jetzt belegte inContAlert den ersten Platz im diesjährigen IoT Innovation World Cup. Im Rahmen der MEDICA, der weltweit größten Medizin-Messe, fand das Finale der Internet of Medical Things Techpreneurs 2020 statt, wo es inContAlert als eines von zwei deutschen Startups unter die Top 12 geschafft hatte – aus mehr als 140 Lösungen aus der ganzen Welt! Jannik Lockl präsentierte das Sensorsystem – und die Jury, bestehend aus Vertretern internationaler Unternehmen, Medizin- und IoT-Spezialisten (IoT steht für Internet of Things, dt. Internet der Dinge), kürte inContAlert als Best IoMT Techpreneur 2020.
MEDICA.de; Quelle: Universität Bayreuth