Von der Proliferationsanalyse
zu Expressionsmustern: Durch-
flusszytometrie, Chromatinreinigung
und Genexpressionsprofil von
Lymphomen;© Daniel Krappmann
Helmholtz Zentrum München
Die beiden Arbeitsgruppen von Doktor Daniel Krappmann am Helmholtz Zentrum München und Professor Georg Lenz an der Berliner Charité haben den PI3K-Signalweg als wichtiges Überlebenssignal in einer aggressiven Untergruppe, dem sogenannten aktivierten B-Zell (ABZ) Typ, von diffus großzelligen B-Zell-Lymphomen (DGBZL) identifiziert.
Es ist bekannt, dass Veränderungen im PI3K Signalweg häufig zur Tumorentstehung beitragen. Im Falle der ABZ-Lymphome konnten die Forscher zeigen, dass der PI3K-Signalweg die Aktivierung des Transkriptionsfaktors NF-kappaB steuert. NF-kappaB reguliert eine Vielzahl von Genen, die das Überleben und Wachstum der ABZ-Lymphomzellen garantieren.
Die Blockade des PI3K-Signalweges führt zu einer verminderten Aktivierung von NF-kappaB und somit zum Absterben in einer Untergruppe der ABZ-Lymphomzellen. Die neuen Erkenntnisse zeigen, dass der PI3K Signalweges möglicherweise ein vielversprechendes therapeutisches Ziel für bestimmte aggressive Lymphome darstellt.
Lymphome sind bösartige Erkrankungen des lymphatischen Systems. In etwa 30-40% aller Lymphom-Patienten wird ein so genanntes diffus großzelliges B-Zell-Lymphom (DGBZL) diagnostiziert. Je nach zellulärem Ursprung können Untergruppen von DGBZL unterschieden werden, wie z. B. der „aktivierte B Zell-Typus“ (ABZ), der aufgrund besonderer Aggressivität eine sehr schlechte Prognose hat. Gesunde B-Zellen tragen Antigenrezeptoren auf ihrer Oberfläche, um Krankheitserreger zu erkennen und zu bekämpfen. Zellen der ABZ-Lymphome zeichnen sich durch chronische und pathologische Aktivierung dieser Antigenrezeptoren aus – wird der Antigenrezeptor abgeschaltet, sterben die Zellen ab.
In der neuen Studie ist es gelungen einen Mechanismen aufzuklären, wie die chronische Aktivierung der Antigenrezeptoren das Überleben der ABZ-DGBZL-Zellen bewirkt.
MEDICA.de; Quelle:
Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt