Für welche Erkrankungen ist Mimo relevant?
Maloca: Mimo richtet sich vor allem an Patienten mit altersbedingter Makuladegeneration (AMD). Bei diesen haben wir oft das Problem, dass sie im Laufe der Jahre nicht mehr zu den Untersuchungen kommen. Da unser Gerät zeit- und ortsunabhängige Messungen erlaubt, schnell Resultate liefert und zudem einfach zu bedienen ist, haben wir die Hoffnung, diese Patienten länger in dieser Schleife zu behalten und eine personalisierte Augenheilkunde zu fördern. Generell ist unser Gerät aber für alle Erkrankungen relevant, die einhergehen mit einer Einlagerung von Flüssigkeit in oder unter der Netzhaut. So kann zum Beispiel auch bei einem Diabetes, bei Gefäßverschluss und bei Entzündungen das Retina-Monitoring mit unserem System durchgeführt werden.
Was muss bei der Anwendung berücksichtigt werden?
Maloca: Zum einen muss das Gerät in seiner ersten Generation noch in einer relativ kontrollierten Umgebung genutzt werden. Es sollte eine Fachkraft zugegen sein, die prüft, ob das Gerät sauber ist und ob zum Beispiel Schmutzpartikel oder andere äußere Einflüsse die Messungen beeinflussen könnten. Darum sehen wir den Einsatz des Gerätes immer unter betreuten Verhältnissen – bei einem Augenarzt, in einer Klinik, in einem Seniorenheim oder bei einem Optiker.
Zum anderen sollten die Patienten gewillt sein, die Messungen regelmäßig durchzuführen. Es gibt AMD-Patienten, die nichts machen lassen wollen. Das ist sehr gefährlich, da mit dem Alter auch die Konversionsrate des zweiten, zuvor nicht betroffenen Auges steigt. So verschlechtert sich dies ab siebzig Jahren um ungefähr fünfundzwanzig Prozent innerhalb von fünf Jahren. Unser Gerät könnte theoretisch nicht nur das betroffene Auge überwachen, sondern auch frühzeitig eine Konversion des zweiten Auges zeigen, bevor der Patient überhaupt etwas bemerkt. Auch aus Studien wissen wir, dass regelmäßiges Monitoring viel frühere Interventionen erlaubt und einen Visusverlust verhindert. Außerdem wird durch die große Datenmenge die Entscheidungsfindung verbessert, was auch die Kosten einer Therapie legitimiert.