In welchen Bereichen kommt er zum Einsatz bzw. für wen eignet er sich besonders?
Graf: Wir sehen das größte Potenzial bei älteren oder in ihrer Mobilität eingeschränkten Personen, für die das aktive Zufahren und das Begleiten im Alltag einen wesentlichen Mehrwert liefern kann. Nutzer können über das multimodale User-Interface mit der Außenwelt interagieren, zum Beispiel durch Telepräsenz- oder Telemedizinfunktionen. Diese Funktionen können insbesondere auch in Notfällen einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit im häuslichen Umfeld liefern. Weil der Roboter mobil ist, kann er den Nutzer auch im Rahmen von Erinnerungs-, Aktivierungs- oder Entertainmentfunktionen aktiv ansprechen. Hier könnten auch bereits als Produkt verfügbare, tabletbasierte Assistenzsysteme oder Smart-Home-Lösungen eingesetzt werden.
Der Roboter wurde im Rahmen des geförderten Forschungsprojekts "Emotionssensitive Assistenzsysteme zur reaktiven psychologischen Interaktion mit Menschen" (EmAsIn) entwickelt.
Graf: Eines der Ziele dieses Projekts war es, gemeinsam mit Projektpartnern ein Assistenzsystem für demenziell erkrankte Bewohner in einer Pflegeeinrichtung zu entwickeln. Das Assistenzsystem sollte die Bewohner individuell unterstützen, sie motivieren und so ihre Lebensqualität verbessern. Es wurde auf MobiKa implementiert und in umfangreichen Praxistests erprobt und kontinuierlich verbessert. In einer Einrichtung der Bruderhaus Diakonie haben wir dafür einen Aufenthaltsraum mit Sensoren ausgestattet und diese mit MobiKa verbunden. So hat der Roboter Informationen über die Bewohner im Raum erhalten, konnte gezielt auf ausgewählte Personen zufahren und passende Inhalte anzeigen.
Was unterscheidet ihn von anderen Interaktionsrobotern?
Graf: Es gibt am Markt einige Telepräsenzsysteme, die mobil, oft aber komplett ferngesteuert sind. Sie bieten typischerweise nur diese eine Funktion der Telepräsenz. MobiKa ist demgegenüber vielseitiger einsetzbar und kann insbesondere auch komplett autonom navigieren. Dieser größere Aktionsradius unterscheidet MobiKa auch von bereits am Markt verfügbaren Interaktionsrobotern.