Für die zweite Phase wurden erneut etwa 800 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren und 150 Betreuer zur Studienteilnahme eingeladen. Das entspricht etwa einem Viertel aller in Würzburg betreuten Kinder dieser Altersgruppe. Mehr als die Hälfte der Angefragten aus beiden Probandengruppen willigte ein.
Ihnen standen folgende Teststrategien zur Auswahl: Eine regelmäßige Testung zweimal pro Woche über eine zu Hause gewonnene Mundspülprobe (Spucktest) und/oder eine regelmäßige Testung zweimal pro Woche mittels zu Hause durchgeführter Antigen-Schnelltests (Nasentest) durch die Eltern, Sorgeberechtigten oder Betreuer.
Die Ergebnisse der Antigen-Schnelltests konnten die Eltern zu Hause selbst ablesen. Die Mundspülproben wurden in die Kita gebracht und mittels Kurier zur Polymerase-Chain-Reaction-(PCR)-Diagnostik ins Labor der Universität Würzburg gebracht. Dort wurden die Proben gepoolt. Das Pooling ist ein Verfahren, in dem aus Effizienzgründen Mundspülproben von bis zu zehn Testpersonen zusammen in einem Ansatz untersucht werden. "Bei einem negativen Pool-Ergebnis haben alle enthaltenen Proben ein zuverlässig negatives Ergebnis. Bei einem positiven Befund werden in einer zweiten Untersuchung Einzeltests aus den ursprünglichen Proben gemacht", erläutert Prof. Johannes Liese. Der Leiter des Bereichs Pädiatrische Infektiologie und Immunologie an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik führt zusammen mit Prof. Oliver Kurzai, dem Lehrstuhlinhaber für Medizinische Mikrobiologie und Mykologie der Uni Würzburg die Wü-Kita-CoV-Studie durch. "Die Mundspülproben wurden bei Kindern und Betreuern zuverlässig gewonnen und abgegeben. Und auch das Pooling für die anschließende weitere Labordiagnostik funktionierte reibungslos", ist Liese zufrieden.
Die vorläufigen Ergebnisse der Studie zeigen zusammenfassend:
Bei insgesamt niedriger Hintergrundinzidenz konnte kein relevanter Eintrag sowie keine Ausbreitung von SARS-CoV-2-Infektionen in den teilnehmenden Kitas beobachtet werden. So wurde im dreimonatigen Studienzeitraum nur eine einzige Covid-Infektion nachgewiesen.
In der Untersuchung der Teilnehmer auf Antikörper nach einer möglicherweise unbemerkten SARS-CoV-2-Infektion gab es keine Hinweise auf übersehene Infektionen.
Die Vor- und Nachteile einer kontinuierlichen Testung mit PCR aus Mundspülprobe oder Antigen-Schnelltest über Nasenabstrich werden aktuell noch ausgewertet.
MEDICA.de; Quelle: Universitätsklinikum Würzburg