Prof. Billy Sperlich hält auf der MEDICA 2018 den Vortrag "High-performance sports and point-of-care testing". Im Interview mit MEDICA.de spricht er bereits vorab über die vielen Möglichkeiten von Point-of-care-Testing im Hochleistungssport und die Wichtigkeit dieser Form der Diagnostik für Athleten.
Prof. Sperlich, Sie halten im MEDICA LABMED FORUM einen Vortrag zum Thema Hochleistungssport und Point-of-care-Testing. Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Prof. Billy Sperlich: Wenn wir die Belastung bei Athleten überwachen und eine mögliche Überlastung verhindern möchten, haben wir aktuell zwei Möglichkeiten, die uns eine zeitnahe Intervention erlauben. Das sind zum einen tragbare Sensoren beziehungsweise Wearables. Es gibt durchaus Belastungsmarker, die wir damit messen können, um dann schnell in den Trainingsprozess eingreifen zu können. Zum anderen gibt es das Point-of-care-Testing (POCT). POCT ist zwar nicht ganz so engmaschig im Monitoring wie sensorbasierte Systeme, aber sie erlauben es, andere Ergebnisse – meist blut- oder speichelbasierte – schnell zu erhalten, sodass Trainer oder Athlet dementsprechend schnell intervenieren können.
Anders ist es mit der üblichen Labordiagnostik: In der Regel wird intravenös das Blut abgenommen, eingeschickt und analysiert. Das Ergebnis, mit Hilfe dessen Ableitungen für das Training gezogen werden können, erhalten wir erst vergleichsweise spät. Deswegen ist es so hochspannend, wenn ein Monitoring mit POCT und Wearables zeitnahe Interventionen erlaubt.