Prof. Wilhelm Bloch, Leiter der Abteilung Molekulare und zelluläre Sportmedizin der Sporthochschule Köln, warnte bereits frühzeitig vor möglichen Folgeschäden einer Coronavirus-Infektion, die für Profisportler fatal sein könnten – und Amateursportlern insbesondere mit Symptomen empfahl er sich richtig durchchecken zu lassen, bevor sie wieder mit dem Sport beginnen. Vor Wiederaufnahme des Sports ohne anamnestische Hinweise sollte demnach eine Risikoanalyse auch für Freizeitsportler durchgeführt und dokumentiert werden. Diese sollte enthalten: Anamnese, Kontakt mit COVID-19 infizierten Personen oder Aufenthalt in einem Risikogebiet oder enger Kontakt mit Risikopersonen. Nur wenn kein Risiko besteht, könne der Sport in Sportanlagen oder "Mannschaftssport" unter Beachtung der Hygienevorgaben erlaubt werden. Im Zweifelsfall sind Tests empfohlen. Bloch wird im November dann ein Update geben – schließlich wird sich die Situation bis dahin in irgendeine Richtung entwickelt haben. Da dann sicherlich noch keine flächendeckende Impfung durchgeführt worden sein wird, bleibt die Vorbeugung eine wichtige Waffe im Kampf gegen COVID-19.
Ein Thema, das uns ebenfalls noch lange nach der Coronavirus-Krise beschäftigen wird, ist die Umweltverschmutzung. Ende letzten Jahres schlugen Forscher der Europäischen Umweltagentur Alarm: Die Zahl für vorzeitige Todesfälle in Europa, durch Luftverschmutzung verursacht wurden, scheint größer als bislang vermutet. Als einer der gravierendsten Verursacher für Herz-Kreislauf-bedingte Todesfälle gilt Feinstaub. Jetzt ermittelten Münsteraner Wissenschaftler, dass die Folgen von Luftverschmutzung die durchschnittliche Lebenserwartung von Europäern um 2,2 Jahre verringern und dass an Todesursachen in erster Linie Herzkreislauferkrankungen dominieren. Der Direktor der Kardiologie I im Zentrum für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel wird seine Ergebnisse und die Schlussfolgerungen daraus darlegen. Möglicherweise ist Sport unter bestimmten Umweltbedingungen sogar schädlicher als nützlich.
Alle Beiträge der virtual.MEDICA MEDICINE + SPORTS CONFERENCE, werden aufgezeichnet und stehen den Teilnehmern auch nach der Konferenz zur Verfügung.