Wie kann die Testmethode Ihres Unternehmens dabei helfen?
Forsman: Wir wollen eine frühere Diagnose für mehr Menschen erreichen. Zunächst einmal hilft unsere Methode beim Zugang zur Diagnostik. Wir bieten ein Frühscreening-Verfahren an, das von zu Hause aus durchgeführt werden kann, und zwar mit voller Diskretion. Man muss weder ein Krankenhaus noch Hausärztin oder Hausarzt aufsuchen, sondern kann über ein beliebiges smartes Endgerät eine erste kognitive Einschätzung erhalten und sich dazu beraten lassen.
Wir arbeiten auch mit mehreren Krankenhäusern und Einrichtungen der ärztlichen Grundversorgung in Schweden zusammen, um einen Konsens darüber zu erzielen, welche Teile der Diagnose einen neuen allgemeinen Standard bilden können. Wir haben auch die schwedischen nationalen Leitlinien vom März 2021 berücksichtigt, die festlegen, was zu einem umfassenden und gut durchgeführten Diagnoseverfahren gehören sollte. Natürlich können nicht alle Aspekte digitalisiert werden, aber viele davon schon. Auf diese Weise bieten wir eine qualitativ hochwertigere Entscheidungshilfe, weil wir einen Standard schaffen, der alle Aspekte abdeckt, die abgedeckt werden sollten. Außerdem helfen wir den Ärztinnen und Ärzten bei der Interpretation dieser Daten, indem wir sie in einem digitalen Format zur Verfügung stellen. Das spart viel Zeit bei der Beurteilung, was sich in einer höheren Kapazität und besseren Wirtschaftlichkeit niederschlägt.
Wie werden die Tests durchgeführt?
Forsman: Man kann die ersten Tests in unserer App kostenlos durchführen. Dies gibt einen Hinweis darauf, ob eine umfassendere kognitive Beurteilung erforderlich ist. Bei Personen, bei denen wir frühe Anzeichen für eine kognitive Beeinträchtigung feststellen, führen wir auch eine vollständige Anamnese durch, bei der wir auch nach Symptomen suchen, die wie eine entstehende kognitive Störung aussehen, aber andere Ursachen haben können. Das können unter anderem das Burnout-Syndrom, Depressionen, Alkoholismus oder ADHS sein.
Wir haben auch einen anderen validierten Rahmen für Angehörige, um die von ihnen wahrgenommenen Symptome der Patientinnen und Patienten zu bewerten. Auf diese Weise kombinieren wir eine objektive Messung mit den Eindrücken der Angehörigen. Unsere spezialisierten Kliniker prüfen dann die Daten und geben Empfehlungen für das weitere Vorgehen. Etwa die Hälfte der Personen, die einen Test machen, erhält eine beruhigende Einschätzung, dass alles in Ordnung ist. Etwa 30 % zeigen Anzeichen für andere Ursachen, die nicht primär auf eine neurodegenerative Erkrankung hindeuten. Und etwa 20 % empfehlen wir weitere diagnostische Verfahren, unter anderem Bluttests oder CT-Scans.
Wenn Sie auf die MEDICA 2021 zurückblicken, wie bewerten Sie Ihre Teilnahme?
Forsman: Es war fantastisch, wieder dort zu sein, Menschen zu treffen und so viele neue Lösungen zu sehen. Es gibt so viele Dinge, die zeigen, wie sich die Gesundheitsversorgung in Zukunft noch weiter verbessern wird. Für uns war es wichtig und wertvoll, internationale Kontakte zu knüpfen. Im Moment sind wir nur in Schweden aktiv, aber wir streben natürlich eine internationale Expansion an und wollen unsere Lösung bald auch auf anderen größeren Märkten anbieten. Einer der größten Vorteile der Teilnahme war, dass wir mehrere neue Kontakte geknüpft haben, mit denen wir derzeit im Gespräch sind.