Wie genau das System funktioniert, erklärt Dr.-Ing. René Richter, Institut für Feinwerktechnik und Elektronik-Design an der TU Dresden, im Interview mit MEDICA.de.
Herr Dr. Richter, wie spielen die einzelnen Komponenten – also Insulinpen und Algorithmus – zusammen?
Dr.-Ing. René Richter: Wir alle machen Fehler: verlorene Schlüssel, unbeaufsichtigte Bügeleisen. Das Gleiche gilt für Menschen mit Diabetes. Wäre es also nicht toll, wenn einige unserer Handlungen stillschweigend überwacht würden und wir eine Nachricht erhielten, wenn wir uns um etwas kümmern müssen, zum Beispiel einen im Restaurant liegengelassenen Insulinpen oder wenn wir vergessen haben, Insulin zu spritzen?
Ein intelligenter Insulinpen kann all das überwachen. Das Gerät ist mit Hightech-Sensoren, einem Mikrocontroller und drahtloser Konnektivität ausgestattet. Die Software auf Ihrem Smartphone oder Ihrer Armbanduhr kann die injizierte Dosis, die Insulintemperatur und den Standort ermitteln. Wenn Sie Ihren Insulinpen verlegen, muss das keine große Sache mehr sein. Sie können die Find My App aufrufen oder sagen: "Hey Siri, finde meinen Insulinpen."
Somit erhöht der Insulinpen die Verlässlichkeit der Dosisdaten und die Qualität der Eingabedaten des Algorithmus, der damit besser arbeiten kann.