Im Interview mit MEDICA.de spricht Stefan Liszio über die Probleme von MRT-Untersuchungen bei Kindern, die Bedeutung von Gamification für die Medizin und wie Pinguine die Angst vor dem MRT nehmen können.
Herr Liszio, warum ist eine MRT-Untersuchung bei Kindern so schwierig?
Stefan Liszio: Das liegt hauptsächlich daran, dass das Verständnis für die Situation fehlt. Im MRT ist es laut und eng, aber absolut notwendig, dass die Kinder ruhig liegenbleiben. Und wenn sie nicht wissen, was da vor sich geht, dann ist es für die Kinder natürlich umso schwieriger, mit solch einer beängstigenden Situation klarzukommen.
Sie haben mit dem Pingunauten Trainer eine App für genau dieses Problem entwickelt. Inwiefern eignet sich die App dafür, den Kindern die Angst vor der MRT-Untersuchung zu nehmen?
Liszio: In einem so ganz einfachen, freundlichen und spielerischen Rahmen wie unserem Pingunauten Trainer kann gefahrlos vermittelt werden, was im MRT passiert. Die Idee der App ist, dass wir mithilfe von Virtual Reality den Kindern vor der Untersuchung sehr genau zeigen, was eigentlich auf sie zukommt, worum es dabei geht und was die wichtigen Voraussetzungen sind, zum Beispiel, dass sie stillhalten. Das Ganze vermitteln wir auf eine spielerische Art ganz locker und versuchen so, diese Situation von vornherein schon zu entmystifizieren. Der Grundgedanke dahinter ist im Prinzip eine Expositionstherapie. Wir gehen schrittweise immer näher an das angstauslösende Moment heran. Wir starten in einem typischen Wartezimmer, bewegen uns dann näher auf das MRT-Gerät zu und sehen schließlich auch, wie zum Beispiel unsere Begleiter, die Pinguine Lars und Lotta, gescannt werden. Die Kinder erleben also, wie sie sich verhalten und dass sie keine Angst vor der Untersuchung haben. Das Ganze gipfelt letztendlich darin, dass sich die Kinder dann selbst in das MRT-Gerät legen können.