Das Universitätsklinikum Jena setzt seit April als erste Einrichtung weltweit die sogenannte Deep Learning Image Reconstruction (DLIR) von GE Healthcare in der breiten klinischen Routine ein. Mit diesem System kann das Bildrauschen in CT-Daten reduziert und somit eine verbesserte Bildqualität erreicht werden. Wie die DLIR arbeitet, erklärt Felix Güttler, Kaufmännischer und Technischer Leiter im Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie am UKJ, im Interview: "Die dem System zugrundeliegende KI basiert auf einem sogenannten Deep Neural Network (DNN). KI-Systeme, die als Medizinprodukt zugelassen werden, lernen in der Regel während ihres Einsatzes nicht mehr dazu. Aus dem trainierten DNN wird quasi ein Algorithmus erzeugt. Die Neuronen einer KI werden für ein bestimmtes Anwendungsfeld trainiert und dann für den Einsatz 'eingefroren'." So wird sichergestellt, dass das Verhalten des Algorithmus' korrekt und reproduzierbar ist.
Neben GE bieten auch andere große Hersteller Lösungen für die klinische Routine an, die auf Künstlicher Intelligenz beruhen – so wie Siemens Healthineers mit seinem AI-Rad Companion Chest CT. "Wir möchten dem Arzt helfen, schneller und dabei genauer zu werden, indem wir die händische Bildauswertung durch eine Analyse mit KI ersetzen," so Ivo Driesser, Global Marketing Manager und Produktmanager, im Interview. "Der AI-Rad Companion Chest CT ist ein intelligenter Software-Assistent für CT-Bilder im Brustkorbbereich." Die Algorithmen können Herz, Aorta, Lunge und Wirbelsäule in den Scans erkennen, mehrere Bilder zu einem 3D-Bild zusammenfügen und Messungen an den Organen durchführen.
Philips verspricht mit seinem MRT-Gerät Ingenia Elition 3.0T X eine sichere und schnelle Befundung dank KI. Samsung stellt sowohl für das digitale Röntgensystem GC85A als auch für das Ultraschallgerät RS85 KI-Funktionen und Auswertungsalgorithmen zur Verfügung.