Das Smart Hospital wird von Prof. Jochen Alfred Werner, Vorstandsvorsitzender am Universitätsklinikum Essen, als eine Art „informationsoffene Steuerungsplattform im Zentrum des staatlichen Gesundheitssystems“ bezeichnet. Wird das Konzept korrekt umgesetzt, bringt das einen Wechsel im Umgang mit Daten, Technik, Patienten und Mitarbeitern mit sich. Mit dem Ziel einer allumfassenden Betreuung ändert sich auch der Ansatz zur Interoperabilität. Es reicht nicht länger aus, dass ein Krankenhaus intern vernetzt ist, sondern auch eine Vernetzung mit externen Ressourcen ist notwendig. Allerdings kommt es hier häufig noch zu Problemen. Neben den gesetzlichen Vorgaben an die vernetzten Medizingeräte, die verschiedene Auflagen zur Sicherheit und Qualität erfüllen müssen, muss das Produkt auch eine CE-Kennzeichnung vorweisen. Mit der CE-Kennzeichnung wird bestätigt, dass gemäß der EU-Verordnung 765/2008 das Produkt den geltenden Anforderungen genügt, die in den Harmonisierungsrechtsvorschriften der Gemeinschaft über ihre Anbringung festgelegt sind.
Da in Krankenhäusern normalerweise Geräte von unterschiedlichen Herstellern zum Einsatz kommen, gibt es oft Probleme mit der Vernetzung. Denn die Hersteller nutzen unterschiedliche Kommunikationsprotokolle und Datenformate. Daher müsste es eine auf Standards beruhende Geräteschnittstelle für die Einbindung in klinische IT-Netzwerke geben, um sogenannte Insellösungen zu vermeiden. Auch Komplettlösungen, wie zum Beispiel ein vollständig vernetzter Operationssaal durch einen einzigen Hersteller bietet in dem Sinne keine effiziente Alternative, da die Vernetzung aus dem OP heraus trotzdem nicht möglich oder nur kompliziert umzusetzen ist.
Für die Zukunft des Smart Hospitals und der Gesundheitsversorgung werden daher vernetzende Strukturen, die neben der Interoperabilität auch die ambulante Versorgung fördern, in den Vordergrund rücken. Telemedizin ist der Überbegriff für die neuen Technologien, wie zum Beispiel Wearables oder auch Informationsplattformen. Mithilfe der Erfassungsmöglichkeiten von Wearables ist es möglich, Kliniken, niedergelassene Ärzte und Patienten sektorenübergreifend zu verbinden. Dadurch steigt für die Patienten der Behandlungskomfort und die Mitarbeiter können schneller und effizienter vorgehen.