Das Projekt trägt dazu bei, neue Erkenntnisse zu liefern und stellt eine Datenbank, die vielseitig nutzbar sein wird zur Verfügung.
Herr Prof. Krajewski, was genau beinhaltet das Clusterprojekt?
Prof. Jarek Krajewski: Beim Sports Hub-Projekt handelt es sich im Kern um ein Data Marketplace. Es ist eine Plattform, die auch Sports Space genannt werden kann. Hier sollen Sport, Fitness und Gesundheitsdaten von Spitzensportler und Breitensportler zusammengeführt werden. Der Grundgedanke ist, dass wir eine Datenbank schaffen, die einerseits einen privaten Nutzen bringt und gleichzeitig einen industriellen Nutzen bieten kann. Sportdaten können aus unterschiedlichen Quellen zusammengefügt und gesammelt werden und so Zusammenhänge zwischen Sport-, Ernährungs-, Schlaf- und Bewegungsaktivitäten beleuchten.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie als ein datengetriebenes Geschäftsmodell gefördert. Die große Herausforderung dabei ist es, Spitzen- und Breitensportler zu motivieren, ihre Daten so abzulegen das sie durchsuchbar und nutzbar sind. So bieten sie eine interessante Datenquelle für mögliche Geschäftsmodelle und Serviceanbieter.
Warum sollten Sportler ihre Daten für das Projekt zur Verfügung stellen?
Krajewski: Die Bereitstellung wird durch den Anreiz zur Daten-Monetarisierung realisiert. Ernährungsdaten aus einer App zusammen mit Daten von Fitnesstrackern und aus GPS-Bewegungsprofilen ergeben freigeschaltet einen Informationspool, der für diese Zwecke genutzt werden kann. Dies kann zum Beispiel für weitere Forschungsaktivitäten oder eben auch für kommerzielle Zwecke aus dem Gesundheitsbereich genutzt werden.
Die Idee der Daten-Monetarisierung entspricht dem momentanen Trend in der Branche. Ein Beispiel wäre eine bekannte Kette von Fitnessstudios, welche damit wirbt, "keinen Eintritt" zu kosten, sondern sich über das Testen neuer Geräte vor Ort finanziert. Beim Testen dieser Geräte werden ebenfalls Sportdaten gespeichert. Dabei handelt es sich um ein gängiges neues Geschäftsmodell, was auch in unserem Projekt Anwendung findet.
Welche neuen Erkenntnisse konnten gewonnen werden?
Krajewski: Wir konnten bis jetzt einen guten Marktüberblick erhalten und feststellen, welche Wearables für unsere Ziele die entsprechende Qualität haben, um die passenden Daten zu liefern. Außerdem konnten wir Erkenntnisse darüber gewinnen, welche Wearables sich für das Monitoring der gewünschten Gesundheitsphänomene eignen und welche Anforderungen die Spitzensportler und Breitensportler an so eine Datenbank haben. Aktuell informieren wir uns über die Mehrwerte, die das System liefern muss, damit es genutzt wird.