Ein guter und bereits sehr weit entwickelter Weg, telemedizinische Leistungen zu Patientinnen und Patienten zu bringen, sind medizinische Apps: Bei ResGuard Med von Resmonics handelt es sich beispielsweise um eine Software, die Anbieter von medizinischen Apps in eine bestehende App integrieren können. Diese kann dann als zusätzliche Funktion nächtlichen Husten bei chronischen Atemwegserkrankungen analysieren: "Die enthaltene akustische KI analysiert Daten, die mit dem Mikrophon des Smartphones aufgenommen werden. Die KI kann Patientinnen und Patienten über Symptomverläufe informieren und auf dieser Basis auch Aussagen über den Verlauf der Erkrankung und eine Vorhersage treffen", sagt Dr. Peter Tinschert, CEO der Resmonics AG, im Interview mit MEDICA.de.
ResGuard Med bietet von sich aus keine telemedizinische Anwendung, sondern wird rein lokal auf dem Smartphone verwendet. Die Software kann Patientinnen und Patienten zum jetzigen Zeitpunkt aber helfen, eine Entscheidung für oder gegen einen Arztbesuch zu treffen. "Nutzende sehen dann am nächsten Morgen eine "Hustenampel", die in grün, gelb oder rot anzeigt, wie oft und wie heftig sie gehustet haben oder ob dieser Husten Anlass für eine vorbeugende Handlung sein sollte", wie Tinschert erklärt.
Eine App, die den Arztbesuch in bestimmten Fällen ersetzen kann, ist dermanostic. Nutzende der App können darüber Bilder von möglichen Hauterkrankungen einschicken und erhalten von einem fachärztlichen Team eine Diagnose und ein Rezept. Die App hat auch von der Corona-Pandemie profitiert, wie Dr. Patrick Lang, Gründer von dermanostic, im Video-Interview mit MEDICA.de erklärt: "Die Patientinnen und Patienten sehen, dass Digitalisierung notwendig ist. Jetzt haben sie den erforderlichen Schritt gemacht, um es einfach mal auszuprobieren. Ich sehe durch die Möglichkeit der Telemedizin einfach die Chance, sehr viele Menschen zu erreichen, die keinen Zugang zu einem Facharzt für Dermatologie haben."