Wie sehen die nächsten Schritte aus?
Assländer: Wir haben gerade für die nächsten zwei Jahre eine Förderung eingeworben. Es stehen inhaltliche Arbeiten an, auf Basis des ersten Proof of Concept, der zeigt, dass die AR-Brille funktioniert, wenn wir zusätzliche Informationen zur Verbesserung des Gleichgewichts einspielen. Aktuell arbeiten wir an den technischen Erweiterungen, um zu versuchen, ein möglichst großes Sichtfeld abzudecken. Außerdem forschen wir an den Erweiterungsmöglichkeiten für Augmented Reality. Denn mit Virtual Reality können wir bereits viel machen, aber der nächste Schritt ist eine Überlagerung der realen Welt mit zusätzlichen Informationen durch AR-Technik. Ziel ist es, in den nächsten zwei Jahren einen Prototypen fertigzustellen, der als ein nutzerfreundliches Hilfsmittel eingesetzt werden kann.
Wie könnte die AR-Brille noch weiterentwickelt werden?
Assländer: Stürze sind ein komplexes Thema, bei dem wir mit der AR-Brille aktuell nur einen Bereich, in dem Stürze auftreten können, erforschen. Stolperfallen zu identifizieren und sichtbarer zu machen ist eine der naheliegendsten Erweiterungen einer AR-Brille. Zum Beispiel mit Kameras, die mögliche Stolperfallen erkennen und durch Untermalungen oder leuchtende Hinweise markieren.
Ließe sich die Technologie auch auf andere Bereiche der Gesundheitsvorsorge erweitern?
Assländer: Eine weitere Möglichkeit liegt in der Sensorik für den Alltag. Um ein entsprechendes Bild einspielen zu können, müssen die Bewegungen des Kopfes im Raum gemessen werden. Mit der dafür notwendigen Sensorik könnte die AR-Brille auch als ein Werkzeug in der Diagnostik eingesetzt werden, ähnlich wie eine Smart Watch oder ein Handy. So könnten die Kopfbewegungen gemessen und die Daten gesammelt werden, was vielleicht für präventive Diagnostik hilfreich sein könnte. In anderen Bereichen könnte die Technologie auch bei gleichgewichtserfordernden Sportarten zum Einsatz kommen.