Für welche Sportarten eignen sich solche Ansätze?
Hellmerichs: Hier kann man sehr gut zwischen Team- und Individualsportarten unterscheiden. Bei Individualsportarten haben Trainer und Sportler eine stärkere, persönlichere Bindung und setzen sich auch intensiver mit dem körperlichen Zustand des Sportlers auseinander. Bei einer Teamsportart ist es für Trainer hingegen sehr schwierig, alle Sportler im Blick zu haben. Hier unterliegen aber alle Teammitglieder der gleichen Belastung. Wenn diese für einen Einzelnen zu viel wird, sodass es zur Verletzung kommt, bietet das Live-Tracking natürlich den Vorteil, bestimmte Belastungen für einzelne Sportler zu reduzieren. Das bedeutet natürlich auch, dass mehr Personen im Hintergrund Daten betrachten und auswerten müssen.
Wie werden diese Daten zusammengefügt, sodass sich daraus Aussagen ableiten lassen?
Hellmerichs: Eine Vielzahl der Daten ist live verfügbar, der andere Teil nach einer Trainingseinheit als Download oder über eine App. Darüber können Sportler ihre Daten in der Cloud synchronisieren, sodass sie nach einem Wettkampf zum Beispiel schnell zur Verfügung stehen.
Alle Daten laufen in unserer Software Openfield zusammen, die die Benutzer sich ihren Bedürfnissen entsprechend mit verschiedenen Dashboards, Graphen und Diagrammen einrichten können.
Welches Feedback erhalten Sie von Sportlern? Helfen Wearables in der Verletzungsprävention?
Hellmerichs: Grundsätzlich ist das Feedback positiv und unser Ansatz hilft, Objektivität in die Trainingsplanung und die sportlichen Abläufe zu bringen. Sportler erhalten eine Antwort darauf, wie ihr Körper auf Belastung reagiert. Sie erhalten so auch einen Abgleich zwischen subjektivem und objektivem Belastungsempfinden, um daraufhin die nächste Trainingseinheit oder den nächsten Wettkampf auszulegen.
Das ist ein deutlicher Fortschritt, den die Sportler erfahren haben, wie uns Sportler, mit denen wir zusammenarbeiten, auch mitgeteilt haben. Dieser Abgleich unterstützt sie dabei, zu verstehen, wo und warum eventuell Schwierigkeiten auftreten können, wenn bei bestimmten Belastungsparametern Alarm gegeben wird. Und er unterstützt sie dabei, Maßnahmen zu ergreifen, die dann eine Verletzung verhindern können. Hier verzeichnen wir eine deutlich höhere Akzeptanz von digitalen Trainingsmitteln als in den vergangenen Jahren.