Welche Funktionen hat die App?
Meißner: Ein Patient geht auf die Web-App und kann dort direkt mit der Erfassung seiner Medikation starten. In der häuslichen Umgebung ist es ihm somit möglich, einen Medikationsplan selbst zu führen, also Medikamente, Dosierung und Einnahme dort einzugeben. Dazu kann er entweder mit Hilfe einer Kamera den Barcode auf der Packung einlesen oder die Pharmazentralnummer (PZN) von der Arzneimittelpackung per Hand eingeben. Außerdem kann er per Freitext weitere Medikamente und Informationen hinzufügen. Im Medikationsplan können sowohl vom Arzt verschriebene Medikamente wie auch OTC-Produkte, also rezeptfreie und durch den Patienten gewählte Medikamente, geführt werden. Dies sind wesentliche Informationen für die Gewährleistung der Arzneimittel-Therapiesicherheit für den Patienten.
Die Informationen zu den Medikamenten bezieht die Web-App aus einer Medikationsdatenbank, die von der Avoxa/ABDATA geführt wird. Damit ist das jeweilige Medikament dann auch eindeutig verifizierbar und entspricht dem aktuellen Informationsstand.
Welche Rolle soll die App im Klinikbetrieb spielen?
Meißner: Die Nutzung im Krankenhaus ist für uns der erste Usecase, bei dem wir eindeutig Optimierungspotential sehen und einen Mehrwert mit unseren Mehrwertdiensten erzielen können. In Kliniken erfolgt bei der Aufnahme eine Medikationsanamnese. Das heißt, die gesamte Medikation des Patienten wird manuell erfasst. Das ist zeitraubend. Bei planbaren Krankenhausaufenthalten hat der Patient mit unserer Web-App die Möglichkeit, die Informationen in Ruhe zu Hause vorzubereiten. Die Medikationsdaten liegen somit bei Krankenhausaufnahme vollständig vor und es bleibt letztlich in der Klinik mehr Zeit, um den Patienten besser zu beraten und zu begleiten.
Was benötigen Patienten und Kliniken für die Nutzung?
Meißner: Der Patient braucht nur ein internetfähiges Gerät, also Tablet, Smartphone oder PC, und einen aktuellen Browser. Darüber hinaus benötigt er natürlich die Informationen über seine Medikamente. Krankenhäuser und Arztpraxen müssen keine weiteren Investitionen vornehmen. Sie verfügen in den meisten Fällen sowieso schon über einen entsprechenden Scanner, um den 3D-Barcode des bundeseinheitlichen Medikationsplans einzulesen.