Europaweite Testinfrastruktur für KI und Robotik im Gesundheitswesen
Europaweite Testinfrastruktur für KI und Robotik im Gesundheitswesen
09.03.2023
Das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) arbeitet im EU-Projekt TEF-Health (Testing and Experimentation Facility for Health AI and Robotics) daran, eine Testinfrastruktur für Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik im Gesundheitswesen aufzubauen. Diese soll innovative Ansätze umfassend sowie schnell prüfen und zur Marktreife bringen.
Unter der Leitung des Berlin Institute of Health (BIH) der Charité Berlin sind 51 Partner aus neun europäischen Ländern an TEF-Health beteiligt.
Berlin Institute of Health (BIH) at Charité Berlin.
Produkte und Aussteller zum Thema
Aussteller und Produkte zu diesem Thema finden Sie in der Datenbank der MEDICA 2022:
Unter der Leitung des Berlin Institute of Health (BIH) der Charité Berlin sind 51 Partnerinnen und Partner aus neun europäischen Ländern an TEF-Health beteiligt. Das Projekt ist im Januar 2023 gestartet und läuft bis Dezember 2027 für insgesamt 5 Jahre. Die Europäische Union und die im Projekt vertretenen Mitgliedsländer fördern das Projekt mit 60 Millionen Euro. Davon erhält das Fraunhofer HHI 1,2 Million Euro.
Um neue Technologien im Gesundheitssystem einzuführen, müssen ihre Sicherheit, Robustheit, und Zuverlässigkeit ausführlich geprüft werden. Speziell für die Bereiche KI und Robotik gibt es in der Europäischen Union hohe Qualitätsanforderungen, jedoch noch eine unzureichende Testinfrastruktur, mit der sich Standards entwickeln, Innovationen prüfen und neue Produkte zertifizieren lassen.
Das TEF-Health-Konsortium möchte diesen Prozess verbessern und die Validierung und Zertifizierung von KI und Robotik in medizinischen Geräten beschleunigen. Dafür entwickelt das Team eine (virtuelle und physische) Testinfrastruktur, die verschiedenen Technologien in realitätsgetreuen Umgebungen evaluieren kann, darunter z.B. Krankenhäuser und Labore. Anwendende können dann zum Beispiel sowohl Software zur Patientinnen- und Patientenbetreuung oder Diagnostik als auch Operations- oder Pflegeroboter testen.
Um diese Testinfrastruktur zu entwickeln, erarbeiten die Projektpartner neue regulatorische und ethische Anforderungen wie standardisierte Testprotokolle und Zertifizierungen für KI-basierte Technologien oder einen bestimmten Verhaltenskodex bei der Anwendung. Zusätzlich müssen die notwendigen technischen und administrativen Verfahren entwickelt werden. Mit an Bord bei TEF-Health sind daher neben führenden Krankenhäusern, Universitäten und klinischen Forschungseinrichtungen, auch staatliche Prüforganisationen wie der TÜV, die deutsche Physikalisch-Technische Bundesanstalt und ihr französisches Pendant, das “Laboratoire national de métrologie et d’essais“ mit denen das Fraunhofer HHI in diesem Projekt eng zusammenarbeitet.
Das Fraunhofer HHI ist mit seinen Forschungsgruppen "Erklärbare Künstliche Intelligenz“ und "Angewandtes Maschinelles Lernen“ aus der Abteilung für Künstliche Intelligenz an TEF-Health beteiligt. Die KI-Expertinnen und -Experten werden Methoden und Instrumente zur Qualitätssicherung von KI-Technologien entwickeln. Zusätzlich werden sie bei der Konzeption und Entwicklung der virtuelleren Testinfrastruktur mitarbeiten und hierbei Ihre Expertise beispielsweise im Bereich der Zeitreihenanalyse, Anwendung erklärbarer KI-Methoden und in der Normung und Standardisierung einbringen.
MEDICA.de; Quelle: Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI